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11.12.2007

Quelle:Darmstädter Echo

Bahn verkauft weitere Immobilien

Käufer investieren 15 Millionen Euro in Gebäude

SÜDHESSEN. Die Deutsche Bahn Station & Service AG verkauft 50 Bahnhofsgebäude in Hessen. Bundesweit sind es 490 Empfangsgebäude, wie die Bahn mitteilte. Unter denen in Südhessen finden sich die Bahnhöfe in Babenhausen, Bickenbach, Groß-Umstadt, Messel, Weiterstadt (alle Landkreis Darmstadt-Dieburg), Heppenheim, Bensheim-Auerbach, Bürstadt, Groß-Rohrheim und Zwingenberg (Landkreis Bergstraße), bestätigte ein Bahnsprecher auf Nachfrage.

Der Sprecher betonte, dass es sich um die Empfangsgebäude handele, die die Bahn nicht mehr braucht. Sie hätten nichts mit den Verkehrsstationen zu tun, zu denen Bahnsteige oder Zugänge zu den Gleisen gehören. Für den Betrieb des Schienenpersonenverkehrs seien die Bahnhofsgebäude nicht mehr nötig. Die Kommunen seien als erste gefragt worden, ob sie die Empfangsgebäude kaufen wollten. Sie hatten sich jedoch dagegen entschieden.

Weiterstadt zum Beispiel hatte sich vor vier Jahren festgelegt, kein Geld für den 1895 gebauten Bahnhof auszugeben, obwohl es viele Ideen für eine bürgerschaftliche Nutzung gab. Der schlechte bauliche Zustand des denkmalgeschützten Hauses war mit ein Grund dafür und der zu hohe Preis. Die Bahn habe Vorstellungen „jenseits von Gut und Böse gehabt“, so Bürgermeister Peter Rohrbach. Derzeit sei das Empfangsgebäude eher Pissoir als Bahnhof, moniert er.

Heppenheims Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) sagte, das letzte Bahn-Angebot sei 2002 vorgelegt worden. Er erinnert sich an die „horrenden Forderungen“, die die Stadt angesichts leerer Kassen und ohne Nutzungskonzept nicht erfüllen wollte. „Es wäre wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen, dass wir uns von Immobilien trennen und gleichzeitig den Bahnhof kaufen“, sagte Herbert.

Die Käufer, ein Konsortium aus einem Londoner Unternehmen und dem Hamburger Immobilienentwickler Procom Invest, haben sich bereit erklärt, innerhalb der nächsten fünf Jahre 15 Millionen Euro in die Gebäude zu investieren. Das Konsortium hatte bereits vor einigen Jahren 500 Empfangsgebäude der Bahn übernommen.

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