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05.08.2005

IVDA Presseerklärung:

Feinstaub-Aktionsplan: Schlimmeres vorerst verhindert

IVDA warnt vor übertriebener Euphorie

Als positives Signal hat der Verein für Innovative Verkehrssysteme Darmstadt e.V. (IVDA) am heutigen Freitag (5.) die Nachricht aufgenommen, dass der Entwurf zum Feinstaub-Aktionsplan für Darmstadt nicht umgesetzt werden soll. „Sollten sich die ersten Meldungen diesbezüglich bestätigen, wäre dies ein großer Erfolg für die gegen den Aktionsplan protestierenden Bürger und Verbände, die sich mit Vehemenz und großem Einsatz gegen den Plan gewendet hatten. Letztlich konnte hier mit einer Reihe von guten Argumenten Schlimmeres vorerst verhindert werden.“ teilt der Vorsitzende des IVDA Felix Weidner hierzu mit.

Gleichzeitig warnt der IVDA vor übertriebener Euphorie, denn auch die bereits angekündigten Überlegungen für eine komplette Durchfahrsperre der Darmstädter Innenstadt für LKW würde zu massiven Verlagerungseffekten führen. Betroffen wären dabei nicht nur die Heinrich- und Landskronstraße sondern unter anderem auch der Röhnring und die Darmstädter Kragengemeinden. Weidner: „Die Stadt muss sich sehr genau überlegen, welche Maßnahmen sie jetzt noch vorschlägt. Denn die propagierte neue Einigkeit zwischen Land und Stadt wird auch dazu führen, dass die Stadt beim nächsten Entwurf für einen Aktionsplan die Verantwortung übernehmen muss. Jetzt muss sie zeigen, dass sie die öffentliche Meinung verstanden hat: Die Bürger wollen keine Mogelpackung sondern eine echte Entlastung.“

Daher schlägt der IVDA unter anderem vor, auf allen Straßen im Stadtgebiet die Regelgeschwindigkeit auf 30km/h herabzusetzen. Dies begründet der Verein mit einem Bündel konkreter Erfolgsaussichten und der leichten Realisierbarkeit. Weidner: „Der Verkehrsfluss verstetigt sich und rapides Anfahren und Bremsen wird vermindert. Dadurch wird insgesamt der Kraftstoffverbrauch reduziert, und damit auch weniger Schadstoffe emittiert (PM10, NOX, CO, CO2). Weiterhin wird der Abrieb an Reifen, Bremsen und Kupplungen reduziert und die Verkehrssicherheit durch weniger Unfälle erhöht. Und bereits im Vorgriff auf die EU-Lärmrichtlinie (greift 2008) wird zudem der Verkehrslärm* deutlich reduziert.“

Über die Reduzierung der Geschwindigkeit hinaus fordert der IVDA die zügige Einführung eines Nulltarif im ÖPNV. „Den volkswirtschaftlichen Nutzen des Nulltarifs haben wir bereits vor 4 Jahren zusammen mit der Uni Köln nachgewiesen (www.nulltarif.info). Die dabei ebenfalls nachgewiesenen 10-13 % weniger MIV-Verkehrsaufkommen auf Darmstadts Straßen würden einen spürbaren Beitrag zur Reduzierung der Luftverschmutzung leisten“ ist sich Weidner sicher.

* eine Verdopplung der Geschwindigkeit bedeutet eine Verzehnfachung der Rollgeräusche.

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