WAP - Erstes angebot in Deutschland speziell für Blinde
Kommentar IVDA:
Beschreibung der Möglichkeit zur Nutzung von WAP-fähigen Mobiltelefonen (Handys, Endgeräte) zur Orientierung von Blinden im ÖPNV.
W@P für Blinde!
Inzwischen gewinnen umfangreiche Zusatzfunktionen bei Mobiltelefonen immer mehr an Bedeutung: SMS, Telefonbuch, Terminkalender oder E-Mail möchte heute keiner missen. Zur komfortablen Bedienung kommen auch bei Handys interaktive Benutzeroberflächen zum Einsatz, die auf Tastatureingaben und Displaymeldungen basieren.
An dieser Stelle liegt das Problem: Während sehbehinderte Menschen bei einigen wenigen Endgeräten noch die Meldungen selbst ablesen können, müssen blinde Menschen hier andere Wege gehen. Das Programm „TALKS“ aus dem Hause Scan-Soft verwendet den eingebauten Lautsprecher zur Ausgabe von Displayinformationen in verständlicher Sprache. Damit können auch Blinde eigenständig nahezu den gesamten Leistungsumfang moderner Mobiltelefone mit Symbian-Betriebssystemen (Serien 60 und 80) nutzen.
Ab der aktuellen TALKS-Version 2.0 haben Blinde Zugriff auf GPS-basierte Navigati-onssysteme und können sogar unterwegs Informationen mit dem WAP-Browser des Handys aus dem Internet abrufen. Das Wireless Application Protocol (WAP) ermöglicht die Übertragung von Internetinhalten auf Mobiltelefone.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird TALKS vom Spezialisten für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel, der Firma Handy Tech Elektronik GmbH aus Horb am Neckar (http://www.handytech.de) vertrieben. Darüber hinaus hat man dort die Möglichkeit zur Mobiltelefonbedienung mittels Brailleein- und –ausgabe (Talks&Braille) entwickelt.
Diese innovativen Entwicklungen haben wir zum Anlaß genommen, das Informationsangebot des ÖPNV-Infos, welches schon seit mehreren Jahren im WWW abrufbar ist, auch als WAP-Version für unterwegs anzubieten.
ÖPNV-Info via WAP
Das ÖPNV-Info stellt Informationen rund um die unentgeltliche Beförderung Schwer-behinderter im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Internet bereit. Zwei Teile des Angebots, die für schwerbehinderte Reisende unterwegs von Interesse sind, stehen nun im ersten, speziell für blinde und sehbehinderte Nutzer geschaffenen, deutschsprachigen WAP-Angebot (http://wap.oepnv-info.de) zur Verfügung.
Bahnhofsabfrage: Nach der Eingabe eines beliebigen Bahnhofs in Deutschland wird eine Übersicht der durch diesen Bahnhof verlaufenden Kursbuch-Strecken (KBS) ausgegeben, die im Rahmen der unentgeltlichen Beförderung von Schwerbehinderten ohne den Erwerb eines Fahrscheins genutzt werden können. Durch Klicken auf eine Strecke erhält man weitere Details. Wird keine Strecke ausgegeben, so besteht keine unentgeltliche Beförderung.
Bahnhofsbeschreibungen: Hier finden Sie Hinweise auf die Zugänglichkeit und auf blindengerechte Orientierungsmöglichkeiten in Bahnhöfen. Mit ausführlichen Textbeschreibungen wird jeweils der Fußweg vom Haupteingang zum Gleiszugang sowie der Weg von dort zu den einzelnen Bahnsteigen/Gleisen erläutert.
Beide Angebote benötigen eine Eingabe entweder des Städtenamens, der vollständigen Bahnhofsbezeichnung (Heidelberg Hbf), eines Teils des Namens oder des Kfz-Kennzeichens. Ist die Eingabe eindeutig, gelangt man direkt zur Liste der Kursbuch-strecken bzw. zur Beschreibung des Bahnhofs. Bei mehrdeutigen Eingaben kann man zunächst den in Frage kommenden Bahnhof auswählen.
ÖPNV-Info im WWW
Neben den auch im WAP-Angebot verfügbaren Inhalten erhalten Sie auf unseren WWW-Seiten (http://www.oepnv-info.de) weitergehende Informationen zum Thema unentgeltliche Beför-derung im ÖPNV.
Angefangen von den Voraussetzungen (Schwerbehindertenausweis, Beiblatt und Wertmarke) über Beschreibungen zu Verkehrsverbundunternehmen, Nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE) und S-Bahnen (Kon-taktdaten, angrenzende Verbundgebiete, Streckenverzeichnisse usw.), über Infor-mationen für behinderte Reisende (Platzreservierung, Begleitperson, Nutzung der 1. Klasse, Mobilitätsservice der DB etc.) bis hin zu einem Gesamtstreckenverzeichnis ist alles vorhanden.
Seh-Netz
Hinter diesen WAP- und WWW-Angeboten steht der gemeinnützige Heidelberger Verein Seh-Netz e.V. Auf der Basis rein ehrenamtlichen Engagements tragen die Mitglieder aktiv dazu bei, Veränderungen und Verbesserungen für Blinde und Sehbehinderte zu erreichen. Zentrales Anliegen ist die Versorgung von Betroffenen, ihrer Angehörigen und Bekannten mit fundierten Informationen vorwiegend über das World Wide Web.
