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14.11.2003

IVDA Presseerklärung:

Busoptimierung nur eine mittelfristige Lösung

IVDA fordert Sicherung einer Straßenbahntrasse in Ortslage von Roßdorf

Der Verein für Innovative Verkehrssysteme Darmstadt e.V. (IVDA) nimmt die durch das gestern von der DADINA vorgestellte Gutachten zur Anbindung von Roßdorf und Groß-Zimmern an das Darmstädter Straßenbahnnetz vorgeschlagenen Veränderung zugunsten der Fahrgäste erfreut zur Kenntnis, äußert aber auch Kritik an der Vorgehensweise. Die in dem Gutachten vorgelegten Zahlen sind teilweise einseitig und müssen daher differenzierter betrachtet werden.

Der IVDA hatte zunächst selber eine Untersuchung erstellt, im Jahr 2000 das jetzt vorliegende Gutachten angestoßen und war daher auch im Planungsbeirat des Gutachten vertreten. Dort hatte der Verein bereits während der laufenden Planung mehrfach kritisiert, dass unter Anderem eine alternative Innenstadtlage in Roßdorf nicht weiter verfolgt wurde. Durch den technischen Ausschluss der Ortdurchfahrt für die Straßenbahn sei im Folgenden nur noch mit einer Roßdorf umfahrenden Straßenbahn gerechnet worden, die nur eine sehr schlechte Erschließungswirkung habe. Erst dadurch sei die längere Fahrzeit und die niedrigeren Fahrgastzahlen als bei einer Busoptimierung zustande gekommen.

Der IVDA sieht zwar ebenso wie die offiziellen Stellen eine Realisierbarkeit zum jetzigen Zeitpunkt schon wegen der Kosten für nicht gegeben: „Eine Straßenbahn, egal wie teuer, hätte sich immer mit einer alternativen Verbesserung – also der Busoptimierung - messen müssen“ sagt Felix Weidner, 1. Vorsitzender des IVDA. Aber selbst wenn derzeit keine Chancen für die Straßenbahn bestehen, kann dies in nur wenigen Jahren ganz anders aussehen. Weidner: „Die Busoptimierung ist allenfalls eine mittelfristige Lösung, da sie die systembedingten Schwierigkeiten der Busse nie völlig beseitigen kann, und gleichzeitig an einem gewissen Punkt die Kapazitätsgrenze erreicht.“ Dieser Punkt wird nach den Erwartungen des Vereins sehr schnell erreicht sein: „Spätestens in zehn Jahren wird erneut über eine Straßenbahn diskutiert.“

Der Verein fordert daher neben der bereits beschlossenen Freihaltung der alten Bahntrasse in Roßdorf und Groß-Zimmern auch eine alternative Straßenbahntrasse durch die Ortslage von Roßdorf freizuhalten. Unabhängig von der Lage neuer Baugebiete bleibe der Ortskern bewohnt und müsse daher auch beim Bau einer Straßenbahn erschlossen werden. „Wir fordern daher im Bebauungsplan eine Trasse parallel zur Hauptstraße durch den Grünen Weg freizuhalten“, so Weidner. Die auf der Trasse liegenden Grundstücke dürften dann nicht verändert oder neu bebaut werden. „Dadurch wird mit der natürlichen Veränderung der Baustruktur über die Jahre, sogar in einem so engen Ortskern wie Roßdorf, weitestgehend unbemerkt eine Trasse frei.“

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