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10.03.2007

Quelle:Darmstädter Echo

Das Handy sagt, wann der Bus kommt

Mit dem Digitalfunk werden die Fahrgäste künftig besser informiert

Als erster deutscher Verkehrsbetrieb führt Heag-Mobilo auf seinem Funknetz den Digitalbetrieb ein. Das Digitalnetz deckt künftig das gesamte Rhein-Main-Gebiet ab; die Serviceleistungen, die es ermöglicht, bietet die Heag auch den anderen Verkehrsbetrieben in Südhessen an.

Unternehmen, die im Netz der Darmstadt-Dieburger Verkehrsgemeinschaft (Dadina) unterwegs sind, haben gar keine Wahl: Die Dadina schreibt bei der Vergabe von Buslinien den Anschluss an das Heag-Digitalfunknetz vor.

Für den Fahrgast bringt der Digitalfunk viele Vorteile – vor allem deshalb, weil mit der digitalen Technik weitaus mehr Daten weitaus schneller zwischen Fahrzeugen, Haltestellen und der Zentrale am Böllenfalltor übertragen werden können als bisher auf analogem Weg.

So erhalten derzeit die Informationssäulen an den Haltestellen die Nachricht, wann das nächste Fahrzeug kommt, nach einem sehr unflexiblen System. Busse und Bahnen passieren unterwegs elektronische Schranken, die den nächsten Haltestellen dann melden: „In fünf Minuten ist die Zwei da.“

Bleibt das Fahrzeug unvorhergesehener Weise stehen, dann bleibt auch die Anzeige stehen. Das war am Mittwoch der Fall, als vor dem Kaufhof ein Mendelbus so unglücklich einen Getriebeschaden erlitt, dass er auch die Heag-Gleise blockierte. Hinter dem Wagen staute sich der Verkehr.

Hundert Meter weiter jedoch, am Marktplatz, warteten die Menschen brav auf die Straßenbahn, da ihnen die blaue Tafel treuherzig signalisierte: „Linie 9 in 3 Minuten, Linie 2 in 8 Minuten, Linie 3 in 12 Minuten.“

Diese Wartezeiten waren dann gleich mehrfach verbraucht, als nach einer halben Stunde der kaputte Bus endlich abgeschleppt wurde und die Tram wieder fahren konnte.

Mit dem Digitalfunk werden die Fahrgäste künftig besser informiert: Unfälle, Baustellen und Havarien werden sofort gemeldet, die Anzeigetafeln teilen den Wartenden die voraussichtliche Verspätung mit, während die Leitstelle rasch Ausweichrouten programmieren kann.

Genauso wichtig ist, dass dank der Digitaltechnik erstmals Stadtverkehr und Regionalbuslinien vernetzt werden – egal, für welche Firma der Fahrer am Steuer sitzt.

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