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19.11.2004

Quelle:Frankfurter Rundschau

Jobticket für 7500 Merck-Beschäftigte

Chemieunternehmen schließt Vereinbarung mit RMV ab / Zuschuss zu Monats- und Jahreskarten

Merck führt zum 1. Februar ein Jobticket ein. Beschäftigte erhalten die Hälfte der Kosten für RMV-Fahrkarten erstattet. Das Unternehmen folgt damit dem Beispiel anderer großer Arbeitgeber wie HSE oder Wella.
Darmstadt · 18. November · blu · Knapp über 2000 der 7500 Mitarbeiter von Merck in Darmstadt haben sich nach Informationen der FR bislang für ein Jobticket entschieden. Die Einführung stand damit auf der Kippe. Denn nach der Vorgabe der Geschäftsleitung hätten sich bis 15. November 2400 Interessenten melden müssen. Die Führungsebene hielt aber nicht an ihrer Forderung fest. Seit Mittwoch ist entschieden, dass Merck Zuschüsse für Fahrkarten des Rhein-Main-Verkehrsbetriebes (RMV) bezahlt. Die Ersparnis zum regulären Jahresticket ist beträchtlich: Für Darmstadt-City müssen die Nutzer von Bussen und Bahnen künftig 196 Euro weniger bezahlen; Beschäftigte aus Griesheim, Weiterstadt, Roßdorf, Mühltal und Kranichstein sparen 248 Euro. Pendler aus Frankfurt, Wiesbaden, Mainz oder dem Odenwald zahlen 652 Euro weniger. Wer aus Gießen kommt, erhält einen Zuschuss von rund 1000 Euro.
Die Vereinbarung mit dem RMV ist auf ein Jahr befristet. Dann will Merck über die Fortsetzung entscheiden. Das Jobticket erhalten alle Mitarbeiter am Standort Darmstadt bis auf Zeitarbeiter, Werksstudenten, Praktikanten oder Auszubildende. Die Fahrscheine gelten nicht nur auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch an Wochenenden oder zu privaten Fahrten. Einzelheiten stellt Merck am heutigen Freitag auf einer Pressekonferenz vor.
Jobtickets sind bei anderen großen Darmstädter Unternehmen gang und gäbe. Die Heag Südhessische Energie (HSE) übernimmt die Hälfte der Kosten für Monats- oder Jahreskarten der Heag Mobilo (früher Heag Verkehrsgesellschaft). Die Regelung gilt auch für Ehegatten oder Kinder. Die Nachfrage ist nach Angaben des Unternehmens aber gering. Nach Zahlen vom September hatten von den 1050 HSE-Mitarbeitern 46 ein verbilligtes Jobticket. Beim Kosmetikkonzern Wella nehmen derzeit rund zehn Prozent der rund 1400 Beschäftigten an den Standorten Darmstadt und Weiterstadt das Angebot eines Zuschusses in Höhe von 50 Prozent an.
Jobtickets für die mehr als 5000 Mitarbeiter von Stadt, Eigenbetrieben und Klinikum gibt es dagegen nicht. "Wir würden das begrüßen und setzen uns deshalb immer wieder dafür ein", sagt Heidi Schecker, Vorsitzende des Gesamtpersonalrates. Das Interesse bei den Mitarbeitern sei vorhanden. Die Stadt habe Jobtickets bisher aus Kostengründen abgelehnt. Schecker rechnet damit, dass die Stadt einen sechsstelligen Betrag ausgeben müsste.

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