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18.11.2005

Quelle:Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Verkehrsminister Dr. Rhiel: Im Kranichsteiner Forst entsteht eine zentrale Verladestelle für Holztransporte aus Südhessen –Landesförderung von rund 64.000 Euro

Weitere Maßnahme zur Verlagerung von LKW-Fahrten auf die Schiene / Bis zu 1.000 LKW-Fahrten/18.000 LKW-Kilometer können jährlich allein beim Forstamt Darmstadt vermieden werden

„Im Kranichsteiner Forst entsteht eine zentrale Verladungsanlage für Holztransporte aus Südhessen. Dies ist eine weitere Maßnahme zur Verlagerung von LKW-Fahrten auf die Schiene und wird vom Hessischen Verkehrsministerium mit einer Zuwendung in Höhe von 64.150 Euro gefördert, “ teilte Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel heute in Wiesbaden mit. Der Zuwendungsbescheid an die Darmstädter Kreis-Eisenbahn, eine Tochterfirma der Deutschen Museums-Eisenbahn, wurde in diesen Tagen übergeben.

Das Projekt wurde vom Landesbetrieb Hessenforst, Forstamt Darmstadt, in Abstimmung mit dem Ministerium angestoßen. Die Holzexporte der Forstämter Darmstadt, Dieburg und Langen sollen in Kranichstein verladen werden. Da das Holz direkt mit Spezialfahrzeugen transportiert wird und dabei nicht über städtische Straßen angeliefert werden muss, wird ein Konzentrations- und Entlastungseffekt im Straßenverkehr erwartet. Ein Transport durch Ortsdurchfahrten und die Belastung von Wohngebieten wird so verhindert. Dr. Rhiel: „Allein beim Forstamt Darmstadt können jährlich bis zu 1.000 LKW-Fahrten und damit 18.000 LKW-Kilometer vermieden werden“.

Derzeit gehen nur etwa 10 Prozent der von Südhessen bis nach Dänemark, in die Schweiz, nach Österreich und nach Italien laufenden Holztransporte auf die Bahn und werden dazu am Darmstädter Hauptbahnhof oder in Gernsheim umgeladen. Viele schwere LKW fahren durch Darmstadt. „Dies kann durch eine direkte Verladung am Kranichsteiner Güterbahnhof vermieden werden und wir leisten damit auch einen Beitrag zur Verringerung der Feinstaubproblematik in Darmstadt“, betonte Dr. Rhiel. Die Anlage stehe auch kommunalen und Privatwaldbesitzern für Anlieferungen zu Verfügung.

Die Kranichsteiner Eisenbahner, die neben dem Museumseisenbahnbetrieb mit anderen nicht bundeseigenen Bahnen auch Güterverkehr betreiben, haben seit längerem in dem direkt am Wald gelegenen Rangierbahnhof von der DB Netz AG eine nicht mehr genutzte Holzverladerampe und Gleise zum Anschluss an das öffentliche Netz gepachtet. Um eine wirtschaftliche Bahnverladung zu erzielen, müssen die Gleise und die bestehende Rampe erneuert und so erweitert werden, dass vier Waggons gleichzeitig beladen werden können. Die Kreis-Eisenbahn will ab Anfang 2006 mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, die den Rangierbahnhof bereits nutzen, kooperieren und die mit Holz beladenen Wagengruppen in deren Züge einstellen.

Die Deutsche Bahn AG hat in den letzten Jahren die Bedienung zahlreicher Holzverladestellen aufgegeben. Die noch verbliebenen Verladestellen werden zunehmend weniger bedient. Die Folge sind vermehrte Straßentransporte.

Dr. Rhiel wies auf den Modellcharakter dieses Projektes hin und teilte mit, dass hessenweit für vergleichbare Maßnahmen Fördermöglichkeiten bestünden. „Gerade kleinere Eisenbahnunternehmen besitzen bei solchen Verkehren die Chance eines wirtschaftlichen Bahnbetriebes“, so der Minister.

Informationen zum Förderprogramm für den Schienenverkehr können im Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen in Wiesbaden kostenlos bezogen werden (Herr Dr. Bosserhoff, Tel.: 0611/366-3471, dietmar.bosserhoff@hsvv.hessen.de).

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