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08.02.2006

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Kommentar: Narrensturm

Wenn die Narren Rathäuser stürmen, ist das nur symbolisch. Im Verkehrsministerium in Wiesbaden scheinen sie jedoch wirklich die Macht übernommen zu haben.

Gestern war dort wieder einmal ein Spitzengespräch anberaumt. Und während der Darmstädter Oberbürgermeister mit dem halben Magistrat noch auf der Autobahn Richtung Landeshauptstadt unterwegs war, verschickte das Ministerium schon ein Fax mit dem Ergebnis: dass die Sperrung Darmstadts für den Lastwagen-Transitverkehr nun doch – wie einst besprochen und bis vor einer Woche fest geplant – in Kraft treten kann. Darauf einen Tusch. Und Narhallamarsch!

Die Narren machen sich offenbar einen Spaß daraus, die Argumente im Textbausteinkasten des Ministers immer wieder auszutauschen. Einmal heißt es, der Schutz von Umwelt und Gesundheit lasse keine andere Wahl, als die Laster aus Darmstadt rauszuhalten. Dann muss man sie wegen unaufschiebbarer Bauarbeiten an der Felsnase doch reinlassen. Vorgestern bemühte das Ministerium ein Gerichtsurteil, wonach – Gesundheit hin oder her – die Bundesstraße 26 als Alternativroute für den Schwerlastverkehr offen gehalten werden muss. Gestern nun fanden Hessens oberste Verkehrsplaner eine Alternativroute um das Urteil.

Heile, heile Gänsje, wird jetzt alles wieder gut? Kann die Stadt nun die Verkehrsschilder bestellen, um die Lastwagen draußen zu halten? Erstmal ja, doch die Kampagne 2006 ist noch nicht vorbei.

Vielleicht wollen ja außer dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und dem Odenwaldkreis noch andere hessische Kreise Ausnahmeregeln, dann die Aschaffenburger und die Wormser.

Ey hopp, auf zum nächsten Wiesbadener Gipfel!

Rainer Vollweiter

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