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06.02.2005

IVDA Presseerklärung:

Parkleitsystem überteuert und mit begrenztem Nutzen

IVDA kritisiert Planungen der Stadt als unzureichend

Anlässlich der Vorstellung des geplanten dynamischen Parkleitsystems durch die Stadt Darmstadt kritisiert der Verein für Innovative Verkehrssysteme Darmstadt e.V. (IVDA) die bisherigen Planungen der Stadt als offensichtlich wenig durchdacht und viel zu teuer. Der Nutzen des diskutierten Systems sei äußerst fragwürdig und nie nachgewiesen worden; die derzeitige Debatte eine Scheindebatte.

Der IVDA war wie viele andere Interessengruppen auf Einladung der Stadt bei der Vorstellung der Planungen am vergangenen Freitag anwesend. Enttäuscht zeigt sich der Verein darüber, dass zwar schon sehr konkrete Vorstellungen über die Ausgestaltung und den Aufbau des Systems vorhanden sind – jedoch nie ergebnisoffen untersucht wurde, welche PKW-Fahrer überhaupt eine derartige Hilfestellung benötigen und welche Verkehre damit gesteuert bzw. verhindert werden könnten. „Für jeden Neubau, ob Straße, Straßenbahn oder Buslinie, wird heute eine sog. Nutzen-Kosten-Untersuchung erstellt, in der in einem standardisierten Verfahren die verkehrlichen Auswirkungen der Maßnahme erfasst werden und der volkswirtschaftliche Nutzen den zu erwartenden Kosten gegenübergestellt wird.“ erläutert Felix Weidner, 1. Vorsitzender des IVDA. „Dass eine derartige Untersuchung für das Parkleitsystem bisher nicht erfolgt ist, bestätigt uns in der Annahme, dass selbst die Stadt nicht mit einem positiven Ergebnis der Untersuchung rechnet.“

Dies führt der IVDA im Wesentlichen darauf zurück, dass die Parkplatzsituation in Darmstadt bei weitem nicht so kritisch ist wie von einigen Seiten immer wieder dargestellt wird – im Gegenteil. Im Vergleich zu den meisten ähnlich großen Städten in Deutschland bietet die Darmstädter Innenstadt ihren Gästen ein sehr großes Stellplatzangebot. Das größte Problem sind die ortskundigen PKW-Fahrer, die versuchen, einen kostenlosen Parkplatz im öffentlichen Straßenraum zu finden. Der hierdurch entstehende Park-Suchverkehr belastet insbesondere die innenstadtnahen Wohngebiete mit erheblichem Verkehr. „Dieser Verkehr kann aber auch durch ein Parkleitsystem nicht verhindert werden sondern höchstens durch eine konsequentere Parkraumbewirtschaftung im öffentlichen Straßenraum“ so Weidner. „Alle anderen Fahrer fahren ohnehin auf den Cityring und dann in das nächste sich bietende oder das für sie bequemste Parkhaus.“ Diese sind laut IVDA durch die zentrale Lage am Cityring weder schwer zu finden und nach Aussagen der Parkhausbetreibergesellschaft Q-Park zu 99,9% der Zeit auch noch mit reichlichen Stellplatzkapazitäten ausgestattet.

Damit ist ein dynamisches Parkleitsystem zum schnellen Finden eines freien Parkplatzes nach Meinung des IVDA ad absurdum geführt. Dies ist auch heute schon ohne Parkleitsystem ohne weiteres möglich. „Hier wird seit Jahren eine Scheindebatte um ein überteuertes und vermutlich nutzloses Projekt geführt. Getrieben wird die Forderung von bestimmten Personenkreisen auch der Lokalpresse, die sich offensichtlich nie Gedanken über den tatsächlichen zu erwartenden Effekt des Systems gemacht haben.“ ist sich Weidner sicher. „Die Forderung, die tatsächlichen Auswirkungen des Systems zu untersuchen, hat jedenfalls noch niemand von diesen selbsternannten Experten vorgebracht.“

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