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18.05.2005

Quelle:Pressemitteilung der HEAG mobilo

HEAG mobilo investiert in neue Verkehrsleitstelle

Künftig mehr und präzisere Fahrplaninformationen

Rund 3,5 Mio. Euro wird die HEAG mobilo in eine Modernisierung ihrer Verkehrsleitstelle investieren. Auf der Basis des intermodalen Transport-Control-Systems (ITCS) können künftig sämtliche Bus- und Straßenbahnlinien im Raum Südhessen überwacht und gesteuert werden. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die HEAG mobilo einen entsprechenden Auftrag an die Firma Siemens VDO AG erteilt. Das Land Hessen trägt rund 60 Prozent der Kosten.

Gerd Petermann, Leiter der Betriebsleittechnik, bewertet die neue Verkehrsleitstelle als technischen Quantensprung: „Mit der Einführung des Digitalfunks zählen wir zu den Vorreitern in Deutschland. Wir setzen auf zukunftsweisende Technik mit einer hohen Leistungskapazität. Der Digitalfunk ermöglicht uns, die Leitstelle auch für Verkehre in der weiteren Region nutzen zu können. Die ÖPNV-Standards für die Fahrgäste in den Städten lassen sich damit auch in der Fläche realisieren.“

Bisher waren nur die HEAG-eigenen Linien an die Leitstelle angebunden. Die neue Leitstellentechnik der HEAG mobilo schafft mit erweiterten Datenkapazitäten und höherer Effizienz die Vorausset-zungen, künftig weitere Linien anzubinden. Die Umstellung von analoger auf digitale Übertragungstechnik sorgt für hohe Datensicherheit.

Die Investition bedeutet für Fahrgäste ein deutliches Service-Plus, denn auch im Bereich der Fahrgastinformation birgt die neue Technik Wachstumspotenziale: Derzeit betreut die HEAG mobilo dynamische Anzeigesysteme an mehr als zwanzig Haltestellen mit hohem Umsteigeaufkommen, nach der Umstellung können mehr als 200 Fahrgastinformationsanzeigen über die neue Verkehrsleitstelle versorgt werden.

Das neue ITCS-System bringt auch betriebliche Vorteile: Es regelt die Beschleunigung einzelner Linien, den Funkverkehr mit den Fah-rern und räumt eingehenden Notrufen oberste Priorität ein. Es steuert die Fahrtziel- und Haltestellenanzeigen in den Fahrzeugen und die Funktion der Fahrkartenautomaten in den Omnibussen. Vorprogrammierungen für ein schnelles Störfallmanagement sind ebenfalls möglich. Auswertungen über Verspätungen bieten eine verlässliche Datenbasis für Fahrplanoptimierungen.

Derzeit überwachen die Disponenten der HEAG mobilo die Betriebsabläufe von neun Straßenbahn- und 28 Buslinien rund um die Uhr. In der Spitze sind dabei bis zu 120 Fahrzeuge in Darmstadt sowie den angrenzenden Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Bergstraße unterwegs.
Jedes dieser Fahrzeuge ist mit einem Bord-Rechner ausgestattet, der künftig über ein lokales Funknetzwerk (Wireless LAN) mit Massendaten für Fahrplan- und Tarifinformationen versorgt wird. Auch ein Update der Programmsoftware kann auf diese Weise schnell und einfach vorgenommen werden. Für die täglichen Aktualisierungen stehen drei lokale Funknetzwerke an verschiedenen Betriebshöfen zur Verfügung. Aber auch zentrale Haltestellen in der Region sind denkbare Standorte zur Dateneinspeisung.

Mit der ITCS-Technik erfolgt die Standorterfassung der Fahrzeuge noch präziser. Die genaue Fahrzeugposition wird künftig über Satellit per GPS (Global Position System) bestimmt. Die dazugehörigen jeweiligen Fahrplan- und Streckendaten sendet der Bordrechner dann per Tetrapol-Funk kontinuierlich an die Leitstelle. Auf diese Weise sollen in Zukunft bis zu 400 Fahrzeuge an die Leitstelle angeschlossen werden.

Die Umrüstung der Leitstelle auf die neue ITCS-Technik sowie der Aufbau der lokalen Funknetzwerke beginnen bereits im Juni, mit der Fertigstellung rechnet das Unternehmen im Frühjahr 2006. Auch 25 neue Bordrechner will die HEAG mobilo noch in diesem Jahr installieren und auf diese Weise die Fahrzeuge online mit der Leitstelle verbinden.

Ist das neue System vollständig implementiert, stehen dem Fahrgast auch die Ist-Fahrplandaten aller angeschlossenen Linien zur Verfügung. Haltestellenspezifische Fahrplanauskünfte oder auch Störungsmeldungen und Verspätungen können jederzeit von überall abgefragt und übers Internet oder auch per SMS aufs Mobiltelefon übertragen werden.

Für umfassende Mobilitätsansprüche im ÖPNV ist das System so ausgelegt, dass zudem eine Vernetzung mit anderen Leitstellen realisierbar ist. Bei Großveranstaltungen wie der Fußball-Weltmeisterschaft könnten dann überregional Informationen ausgetauscht werden.

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