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29.04.2005

Quelle:Pressemitteilung des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)

Dynamische Fahrgastinformation

Gemeinsame Pressemitteilung der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH, der Kreis-Verkehrs-Gesellschaft Offenbach mbH und der Offenbacher Verkehrs-Betriebe GmbH

An der Bahnstation in Bieber wurde eine automatisierte akustische Fahrgastinformation in Betrieb genommen. Damit soll einer wichtigen Forderung des Behinderten Gleichstellungs Gesetz (BGG) entsprochen werden.

An den Verknüpfungspunkten zwischen Bus und Bahn an der Rodgau – SBahn wurden unter der Federführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) bereits zum Jahreswechsel Dynamische Fahrgastinformationsanlagen errichtet. Diese informieren optisch über die tatsächlichen Abfahrtszeiten der Busse und Bahnen. In Zukunft soll jedoch nach den Vorgaben des Gesetzes bei allen neuen Anlagen das Zwei-Sinne - Prinzip realisiert sein. Zwei Sinne, das heißt zum Beispiel: Informationen sind zu sehen und zu hören.

Daher hatten die Partner des Projektes Dynamische Fahrgastinformation an der Rodgau S-Bahn verabredet, diese Vorgaben umzusetzen. Kooperationspartner sind neben dem RMV die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach, die Stadt Offenbach und die Offenbacher Verkehrsbetriebe.

In einer ersten Stufe werden in Bieber die angezeigten Informationen nun auch automatisiert angesagt.

Während einer Probezeit von drei Monaten wird untersucht, wie die optimale Einstellung hinsichtlich Lautstärke oder Ausrichtung sein sollte, uns ob es zu bestimmten Tageszeiten andere Anforderungen gibt. Der RMV führt dazu eine Marktforschung durch, die speziell die Anwohner, die Fahrgäste und Behindertenvertreter einbezieht.

Nach dem Vorliegen der Ergebnisse dieser Befragung werden die Partner gemeinsam das weitere Vorgehen verabreden. Erfahrungen daraus können dann in die Umsetzung für die anderen Stationen einfließen.

Die Vorbereitung dieses Projektes begann mit einer Zusammenstellung aller Textbausteine, die für die Ansage in Frage kommen können. Diese wurden dann mit Behindertenverbänden abgestimmt. Eine professionelle Sprecherin hat die Textbausteine aufgenommen.

Für die Ansagesysteme wurde beim Land Hessen ein Förderantrag nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz in Kombination mit dem Finanzausgleichsgesetz gestellt. Die Auftragssumme für die Ansagesysteme beträgt für drei Stationen Offenbach Bieber, Offenbach Ost und Dietzenbach Mitte rund 30.000 Euro. Die Eigenanteile für die Hardware (Lautsprecher, Ansagegerät etc.) trägt der jeweilige Partner vor Ort, der RMV finanziert die überall einsetzbare Software.

Die Busse fahren nach dem Rhein-Main-Takt angepasst an die S-Bahn-Ankünfte und Abfahrten, das heißt sie treffen mehr oder weniger gleichzeitig ein. Nach dem abgestimmten Ansagekonzept ist vorgesehen, dass alle angezeigten Inhalte der Tafel circa fünf bis sieben Minuten vor der Soll-Abfahrt der S-Bahn vorgelesen werden und dann noch einmal circa zwei Minuten vor der tatsächlichen Abfahrt.

Insgesamt wurden neun Stationen im Bereich des Kreises Offenbach und fünf Stationen im Gebiet der Stadt Offenbach in das Projekt aufgenommen. Im Kreis Offenbach sind dies die Stationen Dietzenbach Bahnhof, Mitte und Steinberg, Heusenstamm, Rödermark – Ober Roden, Rodgau-Nieder Roden, Jügesheim, Hainhausen (Ost) und Weiskirchen sowie Obertshausen und Mühlheim. Noch zu errichten sind: Rodgau-Hainhausen (West), Jügesheim und Heusenstamm. Die Investitionskosten hierfür belaufen sich auf etwa eine halbe Million Euro. Ungefähr der gleiche Betrag wird in Offenbach ausgegeben. Hier sind es die Stationen Ost, Bieber und Waldhof. Es folgen noch die Stationen Marktplatz (2005) und Kaiserlei (2006).

Das Besondere an dem Projekt ist darin zu sehen, dass die IST-Daten der Schienenverkehre der DB Netz AG beim RMV auf einen zentralen Server eingespielt werden. Von hier aus werden für alle RMV-Partner verfügbar gemacht. An der jeweiligen Haltestelle holt sich ein Rechner vor Ort – zum Beispiel bei der Kreis-Verkehrs-Gesellschaft - in definierten Zeitabständen beim RMV-Server die aktuellen Abweichungen vom Sollfahrplan. Liegen Abweichungen vor, wird die entsprechende Meldung an die Anzeigetafeln weitergegeben.

So wissen die Fahrgäste, die mit dem Bus ankommen, auf den ersten Blick, wann die Bahn fährt. Noch wichtiger aber ist die Echtzeit-Anzeige für die Busfahrer. Sie können sehen, wann genau eine S-Bahn ankommt. Ist diese verspätet, können die Fahrer warten und den Anschluss für die Fahrgäste sicherstellen. Abhängig von bestimmten Tageszeiten gibt es eine maximale Wartezeit, damit die Anschlüsse an anderen Verknüpfungspunkten nicht verloren gehen.

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