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10.05.2007

Quelle:Frankfurter Rundschau

Bahn sichert Lärm- und Naturschutz zu

Die Prüfung der Umweltverträglichkeit der geplanten ICE-Strecke Frankfurt-Mannheim beginnt im August / Projektbeirat gegründet
Im Jahr 2017 sollen die ersten ICEs auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt-Mannheim fahren. Gestern stellte die Deutsche Bahn den Planungsstand für Hessen vor.

Frankfurt - Für die Bahn sei die Strecke im Zentrum Europas ein zentrales Projekt, sagte Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Bahn gestern in Frankfurt. Die neue Hochgeschwindigkeitstrasse soll nicht nur die Schnellfahrstrecken Köln-Rhein/Main und Mannheim-Stuttgart verbinden, sondern auch den schnellen von dem langsameren Nahverkehr trennen. Dadurch würden auch zusätzliche Kapazitäten für die Fahrgäste der Riedbahn und der Rhein-Neckar-Bahn geschaffen.

Eine Steigerung im Gesamtnetz von 17 Prozent im Personenfernverkehr - das versprechen sich die Planer der Bahn von der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse. Für den Güterverkehr prognostizieren sie sogar ein Wachstum von 41 Prozent bis zum Jahr 2015. Im August sollen die Umweltverträglichkeitsprüfungen beginnen. Die geplante Strecke misst 85 Kilometer, davon 56 Kilometer in Hessen; hinzu kommen die 13 Kilometer Bypass, mit denen Darmstadt angebunden wird. Die Trasse verläuft, wenn möglich, parallel zu Autobahnen und entlang vorhandener Schienenwege, berührt gleichwohl mehrere Gebiete, die unter den Schutzstatus Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) fallen oder als Vogelschutzgebiete ausgewiesen sind; darunter auch der Sandrockrasen zwischen Mörfelden und Walldorf (Kreis Groß-Gerau), der Jägersburger/Gernsheimer Wald und die Tongruppen Bensheim und Heppenheim. Die Bahn-Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Bauarbeiten im Jahr 2011 beginnen können. Sechs Jahre später soll der erste ICE mit einem Tempo von maximal 300 Stundenkilometer von Frankfurt nach Mannheim fahren können. Vornhusen versicherte, dass die Bahn mit den Politikern in den betroffenen Gebieten in regem Kontakt stehe. Sie würden regelmäßig über den aktuellen Stand informiert: "Bei der Planung ist die Berücksichtigung öffentlicher Belange wie Lärm- und Naturschutz und der Anwohnerinteressen von hoher Bedeutung." In den vergangenen Wochen seien die Kommunen entlang des geplanten Trassenverlaufs in Hessen informiert worden. In dem neu gegründeten Projektbeirat, dem das Land Hessen sowie die betroffenen Kommunen und Landkreise angehören, werde "diese sachliche Diskussion kontinuierlich fortgeführt".

Darmstadt soll einen eingleisigen Anbindungsast zum Hauptbahnhof erhalten. Die Abzweigung, über die ICE-Züge im Halbstundentakt Darmstadt anfahren sollen, stieß in den Umlandkommunen Weiterstadt, Pfungstadt und Griesheim auf Kritik. Sie befürchten zusätzlichen Lärm durch die zweite Trasse, die durch oder an den Gemeinden vorbeiführt. Stark betroffen sind die Darmstädter Stadtteile Heimstättensiedlung und Siedlung Tann. Dort haben sich Initiativen gegründet, die einen Außenbahnhof nach dem Modell Limburg und Montabaur fordern.

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