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01.07.2005

Quelle:Frankfurter Rundschau

Mit Tempo 30 gegen Feinstaub

Verkehrsexperten kritisieren Aktionsplan des Landes

Der Verein Innovative Verkehrssysteme (IVDA) fordert Tempo 30 auf allen innerstädtischen Straßen und Nulltarif für den öffentlichen Personenverkehr, um die Feinstaub-Belastung in Darmstadt zu verringern.

Als fragwürdig und wenig effektiv kritisierte der Verein den Aktionsplan des Landes zur Senkung des gesundheitsschädlichen Feinstaubes. Danach dürfen Lastwagen über 3,5 Tonnen nicht mehr vom Autobahnkreuz im Westen über die Rheinstraße durch Darmstadt fahren, wenn der zulässige Grenzwert an der Messstelle Hügelstraße überschritten ist. Sie werden stattdessen über die Landskronstraße und Nieder-Ramstädter Straße zur Landgraf-Georg-Straße umgeleitet.

"Dadurch wird das Problem innerhalb der Stadt nur von einem auf den nächsten Straßenzug verschoben", teilte der Vereinsvorsitzende Felix Weidner mit. Das Feinstaub-Problem gebe es aber nicht nur in der Hügelstraße, sondern im ganzen Stadtgebiet. Es werde aber nicht überall gemessen.

Mit der Umleitung werde die Feinstaub-Belastung der Luft sogar noch vergrößert. Denn die Fahrzeiten der Lastwagen von Westen nach Osten seien dann mehr als doppelt so lang, argumentiert Weidner. Der Aktionsplan beziehe sich zudem nur auf Lastwagen. Dabei produzierten Diesel-Pkw ohne Partikelfilter in der Summe genau so viel Feinstaub wie Lastwagen.

Tempo 30 auf allen Straßen helfe gegen Feinstaub effektiver, weil durch einen stetigen Verkehrsfluss weniger Kraftstoff verbraucht werde, sagte Weidner. Zudem sei der Abrieb von Bremsen und Reifen geringer. Ein Null-Tarif für Busse und Bahnen reduziere den Autoverkehr laut einer Studie um bis zu 13 Prozent. Die Untersuchung habe auch nachgewiesen, dass sich kostenloser Personennahverkehr volkswirtschaftlich rechne.

www.ivda.de

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