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05.07.2005

Quelle:Frankfurter Rundschau

Bund fürchtet mehr Verkehr

Nordostumgehung in der Kritik

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat die Zahlen zur Verkehrsentlastung durch die Nordostumgehung in Frage gestellt. Die Straße werde die Innenstadt nicht entlasten, sondern noch mehr Verkehr aus der Umgebung nach Darmstadt ziehen. "Weniger Verkehr wird es nach den bisherigen Planungen für die Innenstadt wie den City Ring und für die Heinrichstraße durch die millionenschwere Investition nicht geben", teilte Georg Mehlhart vom BUND am Montag in einer Stellungnahme mit. Das zeigten alle Berechnungen, die im Beirat zur Nordostumgehung Politikern und Bürgerinitiativen vorgestellt wurden.

Nach Angaben von Verkehrsdezernent Dieter Wenzel (SPD) wird das Darmstädter Straßennetz dagegen durch die Nordostumgehung um rund 20 000 Fahrzeuge pro Tag entlastet. Es profitierten vor allem Rhönund Spessart-Ring. Das teilte Wenzel Mitte Juni nach einer Sitzung des Planungsbeirates mit. Rund 1500 Fahrten aus dem Umland gebe es pro Tag zusätzlich, sagte Wenzel: "Das ist ein erstaunlich geringer Betrag."

Rückbau von Straßen gefordert

Der BUND fordert, den Rückbau wichtiger Durchgangsstraßen festzuschreiben, um die Anwohner zu entlasten. Die Umweltschützer nennen Landgraf-Georg-Straße, Fiedlerweg, Spessart- und Rhönring, Schlossgraben, Zeughausstraße und Bleichstraße sowie Heinrichstraße. Der Rückbau müsse dazu führen, dass weniger Autos auf diesen Straßen fahren und der Verkehr auf die Umgehung umgeleitet wird. Der BUND vertrete grundsätzlich die Auffassung, keine neuen Straßen zu bauen, da sie immer zusätzlichen Verkehr anzögen. "Wir sind nur bereit, die Nordost-Umgehung mitzutragen, wenn sie die Innenstadt wirklich entlastet", betont Georg Mehlhart.

Der Vorentwurf zum Bebauungsplan für die Umgehung liegt seit dem heutigen Dienstag bis zum 5. August in der Bauverwaltung in der Bessunger Straße aus.

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