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04.11.2005

IVDA Presseerklärung:

Schwellen haben Untauglichkeit bewiesen

IVDA fordert sofortigen Rückbau der Schwellen in der Wilhelminenstraße

Den verletzungsbehafteten schweren Sturz einer 71 jährigen über die vor kurzem aufgebrachten Fahrbahnschwellen in der oberen Wilhelminenstraße nimmt der Verein für Innovative Verkehrssysteme Darmstadt e.V. (IVDA) zum Anlass, den sofortigen Rückbau der Schwellen zu fordern: „Die angebrachten Schwellen haben bereits nach 3 Tagen ihre Untauglichkeit bewiesen. Was wir jetzt brauchen ist ein Rückkehr zur Normalität und damit verbunden eine Abkehr von der derzeit laufenden Hexenjagd hin zu einem Focus auf ein kooperatives Miteinander und mehr Verständnis zwischen den Verkehrsteilnehmern.“ erklärt dazu der Vorsitzende des IVDA, Felix Weidner.

In diesem Zusammenhang bedauert der Verein, dass das rücksichtslose Verhalten eines einzelnen Verkehrsteilnehmers zu einer derart massiven Schädigung eines weiteren Verkehrsteilnehmers geführt hat. Dies könne jedoch, unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels, niemals ausgeschlossen werden: „Insbesondere dort, wo verschiedene Verkehrsarten einen begrenzten Raum gemeinsam Nutzen müssen, wird es unweigerlich und immer wieder zu Konflikten kommen. Hier ist von jedem Verkehrsteilnehmer ein hohes Maß an Vorsicht und Rücksichtnahme gefordert.“ so Weidner. Das einzelne Personen diese Rücksichtnahme vermissen lassen darf nach Meinung des IVDA jedoch nicht dazu führen, dass alle Verkehrsteilnehmer deshalb einer unangemessenen Form behindert, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt oder, wie im aktuellen Fall, gar gefährdet werden. Auch die Verhältnismäßigkeit der Mittel müsse gewahrt bleiben. Weidner: „Die Fußgängerzone besteht seit den 70er Jahren und vor diesem Jahr ist dort nach unserem Kenntnisstand nie ein derartiger Unfall dieser Schwere passiert. Die Schwellen aber haben schon nach 3 Tagen ihr erste Opfer gefunden.“

Neben dieser nun real gewordenen physischen Gefährdung kritisiert der IVDA jedoch insbesondere das aus den bisherigen Maßnahmen der Stadt hervorgehende psychologischen Signal. Weidner: „Das vormals vorhandene im wesentlichen kooperative und faire Miteinader der verschiedenen Verkehrsteilnehmer in der Fußgängerzone ist durch die von der Stadt eingeleiteten unverhältnismäßigen Repressionen nun einer durchweg offenen und sehr aggressiven Konfrontation voll gegenseitigem Unverständnis gewichen. Wenn die Situation vorher schlecht war, dann ist sie jetzt eine Katastrophe, denn eine Verbesserung der Situation ist in diesem Klima nicht zu erwarten.“

Daher fordert der IVDA die Schwellen zu entfernen und große Hinweisschilder aufzustellen, die zum Langsamfahren auffordern. „Wir müssen den Verkehrsteilnehmern ein Mindestmaß an Vernunft zutrauen. Das wird Unfälle zwar nicht gänzlich verhindern – aber Fahrbahnschwellen oder Verbote könne das, wie am aktuellen Beispiel deutlich wird, ebenfalls nicht. Die aktuelle Situation ist so jedenfalls nicht länger tragbar.“ so Weidner abschließend.

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