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17.08.2005

Quelle:Offenbacher Post

"Busschaffner" helfen Fahrgästen

OVB-Projekt soll Kundenservice verbessern

Diana Moses freut sich über die "Busschaffner", wie die Männer in den roten T-Shirts mit der Aufschrift "Fahrgast-Service" von den Offenbacher Verkehrsbetrieben bezeichnet werden. Ohne sie hätte es die junge Frau viel Mühe gekostet, das große Paket alleine in den Bus zu heben. Nun stehen gleich zwei Mann parat, die mit anpacken.

Ein neues Projekt der OVB für Ein-Euro-Jobber soll in erster Linie den Kundenservice verbessern. Die Männer werden von den Verkehrsbetrieben zwar als Busschaffner bezeichnet, verkaufen aber nicht wie früher Fahrkarten. Das haben seit 1967 Automaten übernommen.

Ein Ziel dieses Projekts ist, vor allem älteren oder gehbehinderten Fahrgästen eine Hilfestellung zu liefern. Auch Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern soll die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert werden.

Rolf Bauer ist seit dem Start vor vierzehn Tagen dabei. "Mir macht die Arbeit großen Spaß, und von den Fahrgästen bekommen wir jede Menge positive Rückmeldungen", sagt der Hartz-IV-Empfänger.

Außer Ein- und Ausstiegshilfe sind die Busschaffner kompetente Ansprechpartner und können Auskunft über Preise oder Fahrtroute geben. Dafür wurden sie eigens in einer zweitägigen Schulung ausgebildet. Die Einarbeitung leisteten zwei Ausbilder der OVB, vermittelt wurden die Männer von der Gemeinnützigen Offenbacher Ausbildungs- und Beschäftigungs GmbH.

Die sechs Busschaffner, die jeweils zu zweit arbeiten, begleiten verschiedene Linien in Offenbach. Vormittags sind vier, nachmittags zwei Männer auf den Buslinien unterwegs.

Busfahrer Abdullah Erdogan ist von der neuen Begleitung begeistert, erleichtert sie ihm doch erheblich die Arbeit. Erdogan betont vor allem wachsende Sicherheit, von der die Fahrgäste und insbesondere Kinder profitieren.

Der Nachwuchs verhält sich zudem schon allein durch Anwesenheit einer Autoritätsperson ruhiger und bleibt brav auf den Plätzen. Fahrgäste können sich bei Fragen an die Busschaffner wenden. Der Fahrer, der ohnehin während der Fahrt nicht angesprochen werden darf, kann sich vollständig aufs Fahren konzentrieren und wird nicht abgelenkt.

"Nebenbei hat das Busschaffner-Projekt noch einen anderen Vorteil", erklärt Anja Georgi von den Offenbacher Verkehrsbetrieben. "Viele potentielle Schwarzfahrer steigen beim Anblick der Männer in Rot entweder beim nächsten Halt aus, oder gehen direkt zum Busfahrer, um sich eine Fahrkarte zu kaufen." Da die Resonanz der Fahrgäste durchweg positiv sei, werde das Projekt vermutlich ausgedehnt.

Ein weiteres Projekt der OVB läuft bereits seit zwei Jahren. 129 freiwillige Schüler werden als "Buslotsen" ausgebildet und wirken während ihres Schulwegs deeskalierend. Auch die ganz Kleinen werden mit den Verhaltensregeln in Bussen vertraut gemacht. Mit Testpuppen wird Viert- und Fünftklässlern veranschaulicht, was passiert, wenn man sich im Stehen während der Fahrt nicht festhält.

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