Nachdem der neue Nahverkehrsplan (NVP ) erarbeitet war, hatte die Bevölkerung bei Bürgerversammlung in ihren Stadtbezirken sowie im entsprechenden Internetforum Gelegenheit, Anregungen einzubringen. "Rund 200 Anregungen sind eingegangen", berichtete Carsten Gniot vom Stadtplanungsamt, zufrieden mit der Bürgerbeteiligung. "Ein Drittel davon kamen über das Internet."
Unvereinbar schienen die gestellten Anforderungen an den NVP2005: ".Finanzierbarkeit, Taktverbesserung und Berücksichtigung aller Stadtteile mussten gegeben sein", erklärte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann. "Da Hamm eine flächengroße Stadt ist, gibt es besonders in den Außenbereichen enorme Frequenzprobleme." Die Resultat der scheinbar unmöglichen Aufgabe präsentierten Vertreter der Stadt, der Stadtwerke und des ÖPVN-Beirats am Montag, 11. April 2005. In den nächsten Tagen werden die Beschlussvorlage zum Nahverkehrsplan 2005 zur Abstimmung in die Gremien gehen.
"Neu wird sein, dass alle Busse zum Bahnhof fahren und vermehrt Nachtbusfahrten angeboten werden", kündigte Stadtwerke-Chef Walther Oppenheim an. Bereits in den letzten Jahren die Hammer Verkehrsbetriebe ihren Fuhrpark fortlaufend modernisiert und Haltestellen mit Glaswartehallen ausgestattet. "Vor einem halben Jahr wurde der kontrollierte Einstieg umgesetzt, der nun problemlos von der Bevölkerung angenommen wird", so Oppenheim. Dadurch seien Mehreinnahmen in Höhe von 250.000 Euro festzustellen.
Nach einem Bau einer Haltestelle am Südring (Stadtwerkehaus) werden dort die Linien 1 und 3 dort halten, bevor sie eine Schleife mit Halt am Busbahnhof auf dem Willy-Brandt-Platz fahren. "Die Linien 7 und 17 haben dort keinen Paltz, sondern fahren zur dann neu angelegten Haltestelle ‚Hauptbahnhof-Westausgang’", so Gniot. Auch der Abendverkehr wird neu geregelt: Von 21.00 bis 23.30 Uhr gehen dann alle Buslinien als Sternfahrt mit einheitlichen Abfahrtzeiten von Busbahnhof ab. Spätere Fahrten in alle Bezirke bieten Anrufsammeltaxen.
"Der Plan soll möglichst zum Herbst verwirklicht werden, sofern die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind", meinte Gniot. So soll auch die ÖPNV-Infrastruktur ausgebaut werden, u.a. mit einer Busbeschleunigung, dem Neubau und der Ausrüstung von Haltestellen sowie den vorhandenen und geplanten Schienenhaltepunkten in Hamm.
