Heimstättensiedlung: Geplante Teilverlegung der H-Bus-Strecke löst Empörung im Pulverhäuserweg aus
„Viele Schüler laufen auf ihrem Schulweg durch unsere Straße – das ist ganz schön gefährlich, da die Busse bei Gegenverkehr den Bürgersteig mitbenutzen“, erläutert Hans-Peter Mittelstädter, Anwohner im Pulverhäuserweg, die Verkehrssituation in seiner Straße. Wie solle das erst werden, wenn noch mehr Busse durch den Pulverhäuserweg fahren? Denn die Stadt plant in der Heimstättensiedlung eine Streckenänderung für die H-Buslinie. Für die Anwohner im Pulverhäuserweg unverständlich und durch die erwarteten 124 Busse am Tag sehr belastend.
Die Strecke des H-Busses in der Heimstättensiedlung führt derzeit über den Heimstättenweg, die Fünfkirchner Straße bis zur Endhaltestelle in der Klausenburger Straße. Zurück geht es entlang der Klausenburger Straße in den Pulverhäuserweg und mündet wieder in den Heimstättenweg Richtung Innenstadt. Durch die westliche Erweiterung der Siedlung, den Ernst-Ludwig Park, ist es nun notwendig geworden, die Busstrecke zu erweitern, um das Neubaugebiet zu erschließen, erläutert die städtische Koordinatorin für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Doris Weiland.
Ab dem 11. Dezember soll die neue Strecke vom Heimstättenweg in den Pulverhäuserweg führen, in die Klausenburger Straße, durch die Anne-Frank-Straße, wo schon die neue Endhaltestelle steht, in die Klausenburger Straße und wieder durch den Pulverhäuserweg zurück in den Heimstättenweg. Für diesen Weg müssten drei neue Bushaltestellen errichtet werden, rechnet Anwohner Hans-Peter Mittelstädter vor – das verursache „unglaubliche Kosten“.
In den Augen der Anwohner des Pulverhäuserwegs bedeutet die Streckenverlegung für niemanden eine Verbesserung, sondern nur eine Verschlechterung für die Betroffenen. Dazu komme die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer. „Die Friedrich-Ebert-Schule liegt am Heimstättenweg/Ecke Pulverhäuserweg, alle Schüler aus der südlichen Siedlung gehen morgens und mittags durch unsere Straße“, hat Anwohnerin Agnes Winter beobachtet. In den parallel laufenden Straßen „An der Maitanne“ und „Am Eichenbaumeck“, die von den Schülern als Ausweichweg genutzt werden könnten, sei nicht mal ein befestigter Gehweg.
Ursprünglich sei eine Erweiterung des bestehenden Rundkurses geplant gewesen, sagt ÖPNV-Koordinatorin Doris Weiland. Experten prüften das Vorhaben und stellten fest, dass die größere Runde längere Wartezeiten für die Fahrgäste zur Folge hätten und somit eine schlechte Alternative sei. Doris Weiland unterstreicht, dass die Situation im Pulverhäuserweg vertretbar sei. „In der Straße sind viele Hofeinfahrten, die teilweise zusammen eine Breite von 30 Metern ergeben, in die auch ein Bus ausweichen kann“, argumentiert die Koordinatorin gegen die Problematik, Bus und entgegenkommendes Auto könnten nicht aneinander vorbeikommen und so die Fußgänger gefährden. Die Anwohner fürchten auch um die Parkmöglichkeiten entlang der Straße. Sie werden nicht wegfallen, versichert Doris Weiland.
In einer Bürgerversammlung, geplant für den 12. Juli (Dienstag), wird die neue Strecke und das weitere Vorgehen den Anwohnern erläutert. Dort finden sowohl Fürsprecher als auch Gegner eine Gelegenheit, ihr Anliegen darzulegen. Denn, verspricht Doris Weiland, „das letzte Wort ist noch nicht gesprochen“.