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08.11.2007

Quelle:Darmstädter Echo

Bau der Pfungstadt-Bahn ist gesichert

Betriebskosten sollen bei Dadina eingespart werden - Ohne umzusteigen in den Odenwald

PFUNGSTADT. Die Pfungstadt-Bahn ist gesichert, die Finanzierung geklärt. Ende 2009 sollen die ersten Züge fahren und Pfungstadt ans Schienennetz anbinden. Nach der Verbandsversammlung der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) im September hat jetzt auch Darmstadt den Plänen zugestimmt. Allerdings unter einer Voraussetzung: Angesichts der angespannten Haushaltslage will Darmstadt trotz Pfungstadt-Bahn nicht mehr Geld für den Öffentlichen Nahverkehr ausgeben als bislang. Die Dadina muss also den Darmstädter Anteil an den Betriebskosten an anderer Stelle einsparen. „Das schaffen wir“, sagt Dadina-Geschäftsführer Matthias Altenhein. Und so kann der Verband mit den konkreten Planungen für die Reaktivierung der still gelegten Strecke zwischen Pfungstadt und dem Bahnhof Eberstadt beginnen.

Rund 900 000 Euro kostet der Betrieb der Pfungstadt-Bahn, die ein Zweig der Odenwaldbahn wird, im Jahr. Die Hälfte der Kosten übernimmt der Rhein-Main-Verkehrsverbund. Die andere Hälfte sollen sich der Landkreis und Darmstadt teilen. Während der Landkreis seine Zustimmung für die Kostenübernahme von 225 000 Euro längst gegeben hat, war die Finanzzusage Darmstadts bis zuletzt offen. So gab es von der SPD-Eberstadt ein klares Nein. Die Bürger aus dem Darmstädter Stadtteil hätten von der Verbindung keinen Vorteil, lautete die Begründung.

Der Beschluss der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung bedeutet zwar ein Bekenntnis zu der neuen Bahnlinie, soll aber auch Darmstadt nicht weiter belasten. „Die jährlichen Betriebskosten sind durch Einsparungen innerhalb der Dadina zu erwirtschaften“, heißt es darin. Auch werden durchaus Vorteile für Darmstadt genannt: Die umsteigefreie Verbindung über den Hauptbahnhof entlaste die Innenstadt.

Darmstadts Vorgabe bedeutet, dass der Verkehrsverband ab 2010 für andere Linien im Landkreis und in Darmstadt weniger Geld ausgeben soll. Aus Sicht von Dadina-Geschäftsführer Altenhein kein Problem. Er sieht bei anstehenden Vergaben von Bus- und Straßenbahnlinien eine Möglichkeit. „Da ist Einsparpotenzial“, sagt er. Bis 2009 müssten beispielsweise das komplette Heag-Busnetz und einige Linien im Landkreis neu vergeben werden. Das Auftragsvolumen beträgt mehr als zehn Millionen Euro. Bei dieser Summer erscheint Altenheins Sparziel möglich: Die Erfahrungen des RMV zeigen, dass bei Ausschreibungen oder Neuvergaben Kostensenkungen von zehn Prozent möglich sind – ohne Qualitätsverlust.

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