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09.04.2005

Quelle:Frankfurter Rundschau

Grüne: Mehr Mess-Stellen

Feinstaub belastet nicht nur City

Die Grünen im Landtag haben Zweifel, ob die tatsächliche Belastung der Bürger durch krebserregenden Feinstaub aus Dieselabgasen vom Netz der hessischen Mess-Stationen ausreichend ermittelt wird. Die Debatte um die Dieselruß-Grenzwerte werde derzeit nur an den wenigen Orten geführt, an denen Mess-Container aufgestellt seien wie an der Friedberger Landstraße in Frankfurt oder der Hügelstraße in Darmstadt. "Es kann nicht sein, dass nur da, wo gemessen wird, etwas getan wird und in den übrigen Landesteilen die Menschen, ohne es zu wissen, einer zu hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt werden", sagte der Grünen-Abgeordnete Mathias Wagner.

Auch der Automobilclub AvD hatte zu Wochenbeginn das hessische Mess-Stationsnetz als unzureichend kritisiert. So werde etwa in Frankfurt praktisch nur an einer einzigen Ausfallstraße gemessen, während die Feinstaubbelastung in der verkehrsreichen City ungeklärt bleibe. Die Grünen sehen auch ländliche Regionen gefährdet.

So vermuteten Wissenschaftler, dass etwa an der B 7 im nordhessischen Hessisch-Lichtenau der zulässige Grenzwert an 100 Tagen im Jahr überschritten werde, sagte Wagner. Die Grünen wollen nun wissen, ob dort oder in anderen Kommunen mit starkem ortsnahen Lastwagen-Verkehr auch tatsächlich eine gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung vorliegt und Maßnahmen ergriffen werden müssen.

"Land in der Pflicht"

"Die Landesregierung ist in der Pflicht, den Bürgerinnen und Bürgern ein präzises Bild der Feinstaubbelastung in ihren Wohnorten geben zu können", fordern die Grünen. Deshalb müsse Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) auch erklären, warum er in den vergangenen Jahren zahlreiche Mess-Stationen in Hessen abgebaut habe, etwa in Offenbach, Dillenburg, Nidda oder Viernheim.

Klärungsbedürftig sei auch, warum geplante neue Mess-Container in Fulda, Gießen oder Heppenheim nicht rechtzeitig mit Inkrafttreten der europäischen Feinstaub-Grenzwerte Anfang 2005 einsatzbereit gewesen seien. Experten des Umweltministeriums argumentieren, mit Hilfe von Computerverfahren und Daten über Verkehrsbelastung und Lage einer Straße die dortige Feinstaubbelastung hinreichend genau berechnen zu können.

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