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12.03.2007

Quelle:DADINA

Auftakt des DADINA-Jubiläums mit großer Informationsveranstaltung zum Thema ÖPNV

Am 1. Juli 2007 besteht die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA) zehn Jahre. Seit dem hat die Organisation im öffentlichen Personennahverkehr für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg viel bewegt und möchte auch in Zukunft Bus- und Bahnfahren für die Fahrgäste noch attraktiver machen. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres organisiert die DADINA am Freitag (2.) in dem Kreistagssitzungssaal des Darmstädter Landratsamtes eine Informationsveranstaltung für die Gremien der DADINA, die Verkehrsunternehmen und die Verwaltung. Referiert wurde über die heutige und zu-künftige Situation des ÖPNV im DADINA-Gebiet mit verschiedenen Fachbeiträgen. Die Moderation und Begrüßung der fast einhundert Teilnehmer übernahm Hans-Peter Hörr, Vorsitzender der Verbandsversammlung.

DADINA verbindet Stadt und Landkreis
Die beiden Vorstandsvorsitzenden der DADINA Stadtrat Klaus Feuchtinger und Landrat Alfred Jakoubek erinnerten an die gemeinsamen Erfolgsprojekte. Dazu zählt das MobiTick, mit dem seit vielen Jahren Schüler und Auszubildende zu einem sehr günstigen Preis im DADINA-Gebiet grenzenlos Bus- und Bahnfahren können. Die Modernisierung der Odenwaldbahn ist ein weiterer Beweis der guten Zusammenarbeit, ebenso wie die Einrichtung von verschiedenen Schnellbuslinien aus dem Umland in die City.
Vorsitzender Feuchtinger legte besonderen Wert auf die Verknüpfung von ÖPNV und Umweltschutz. Er führte dann eine Reihe von Beispielen an, die erfolgreich in den letzten zehn Jahren im Stadtgebiet umgesetzt wurden, wie etwa die Anbindung des Stadtteils Kranichstein an das Straßenbahnnetz im Dezember 2003 und die Einführung eines neu-en Linienkonzeptes mit mehr Direktlinien zum Hauptbahnhof.

Weiterhin verwies Feuchtinger auf wichtige städtische ÖPNV-Bauprojekte wie die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes mit dem zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und der Mobilitätszentrale sowie die neue Haltestelle Schloss. Schließlich erwähnt er den Ausbaubeginn der Straßenbahnstrecke DA-Arheilgen und die Planung für die Streckenführung bis Alsbach. „Mit der Anschaffung von schadstoffarmen und kundenfreundlichen Bussen wurden und werden die Weichen in die Darmstädter Zukunft richtig gestellt. Im Stadtverkehr Darmstadt werden auf neun Straßenbahnlinien und 16 Buslinien mit teilweise höchstem Umweltstandard jährlich über 30 Millionen Personen befördert, die laut der oben genannten Umfrage, zu annähernd 70 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden mit dem ÖPNV sind. Ein derartiges Ergebnis wäre vor zehn Jahren undenkbar gewesen“, stellte der Vorstandsvorsitzende abschließend fest.

Erfolgsstory mit vielen Beispielen
Ähnlich beurteilte auch Landrat Jakoubek die zehnjährige Zusammenarbeit des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit seinen 23 Kommunen und der Stadt Darmstadt in Sachen ÖPNV. Er bezeichnete die DADINA als Garant für Pünktlichkeit und Zufriedenheit der Kunden, die täglich mehrfach das Leistungsspektrum in Anspruch nehmen und insgesamt jährlich zirka 72 Millionen Fahrten unternehmen, um günstig, zuverlässig und stressfrei zur Schule, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu kommen. Er wies darauf hin, dass in der Dekade von 1997 bis 2007 das ÖPNV-Angebot um fünfzehn Prozent und die Fahrgastzahlen um über zwanzig Prozent gestiegen seien. Bundesweit sei das Personenverkehrsaufkommen im selben Zeitraum nur um fünf Prozent gestiegen. Jakoubek resümierte: „Aufgrund der Attraktivität unseres Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsraums – zu der im Übrigen auch der ÖPNV beiträgt - rechnen wir mit einem überdurchschnittlichen Anstieg im DADINA-Gebiet.“ Als Paradebeispiel gilt dafür sicherlich die Modernisierung der Odenwaldbahn. Neben der schnellen Verbindung in die Frankfurter City und umgekehrt, ergeben sich dadurch auch wichtige Impulse für die Wirtschaft im Landkreisgebiet, die unter dem Begriff „Entwicklungsband Odenwaldbahn“ von den Kreiskommunen forciert werden.

Wettbewerb und Qualitätsmanagement bestimmen die ÖPNV-Zukunft
Neue rechtliche Regelungen und Herausforderungen für die Vergabepraxis beinhaltete das Schwerpunktthema von Rechtsanwalt Dr. Hubertus Baumeister von BBG und Partner aus Bremen. Aufgrund gerichtlicher Entscheidungen gibt es für den ÖPNV in Zukunft neue
Rahmenregelung auf europäischer und nationaler Ebene im Bereich Ausschreibungen und Vergabe.

Im Anschluss daran trug Mike Walczok, Leiter des Ressorts Qualitätsmanagement vom Rhein-Main-Verkehrsverbund, Aspekte zum daraus resultierenden Qualitätsmanagement und Anreizsystem vor. Qualitätssicherung gehört bei Ausschreibungen zukünftig als vorrangige Anforderung dazu. Ebenso müssen Qualitätsstandards als Grundlage eines attraktiven ÖPNV definiert und kontrolliert werden.

Ausblick und Rückblick aus Sicht der Geschäftsstelle und des Fahrgastbeirates
DADINA-Geschäftsführer Matthias Altenhein betonte, dass die DADINA vor zehn Jahren mit der gewählten Organisationsform richtungweisend war und es heute immer noch ist. Geschafft wurde die Integration des Schülerverkehres, der Abschluss von Verkehrsverträgen, die Einführung der Schnellbuslinien Weiterstadt und Groß-Zimmern die Eröffnung der Mobilitätszentrale am Darmstädter Hauptbahnhof. Schließlich erwähnte Altenhein noch den Nachtverkehr, der sehr erfolgreich mit zwölf Nightlinern am Wochenende die Region mit der Stadt verbindet.
Dann gab der DADINA-Geschäftsführer einen Überblick über Projekte die in Arbeit oder Planung sind. Dazu zählen die Modernisierung der Odenwaldbahn, die Reaktivierung der Pfungstadtbahn, die Straßenbahnverlängerung in Alsbach, die Planung der Straßenbahn nach Weiterstadt und die Busbeschleunigung zwischen Darmstadt und Mühltal.
Als Fazit stellte er fest, dass die DADINA in zehn Jahren mit überschaubarem Aufwand viel erreicht hat. „Die Organisation muss sich weiter den steigenden Anforderungen an die Regiefunktion anpassen, und die Zusammenarbeit zwischen den Gebietskörperschaften und in der Region stärken, sagte Altenhein und schloss mit den Worten: „ Die DADINA ist ein Erfolgs- und ein Zukunftsmodell.“

Bernd Rohrmann, Vorsitzender des Fahrgastbeirat und Frank Schäfer, Vertreter im Gremium für behinderte Menschen, schlossen den Rednerreigen mit einem Blick auf den ÖPNV aus Sicht der Fahrgäste. So äußerte Rohrmann: „Viele Mängel und Schwächen des ÖPNV im Verbandsgebiet bedürfen zur Beseitigung keiner großen Investitionen, sondern nur ein gewisses Maß an Sensibilität, um erkannt und danach wirkungsvoll beseitigt zu werden“, und Schäfer meinte: „Mobilität ist für Menschen mit Behinderung einer der zentralen Schlüssel um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und um ihre Lebensführung möglichst selbständig zu bewältigen“. Wichtig für ihn ist deshalb ein barrie-refreier ÖPNV, der allerdings nur dann funktioniere, wenn trotz aller technischen und bau-lichen Möglichkeiten das Fahrpersonal für die Bedürfnisse von Fahrgästen mit Behinde-rung sensibilisiert sei
Rohrmann erwähnte dann noch einige Projekte, die der Fahrgastbeirat noch gerne in seinem Sinne beeinflussen würde, wie die Renovierung der Darmstädter Stadtteilbahnhöfe. Er schloss mit den Worten: „Insgesamt kann ich ein wirklich positives Resümee der letzten zehn Jahre ziehen und sehe eine gute Perspektive für die weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit allen Gremien der DADINA.“

Ausstellungseröffnung und kleiner Empfang runden Veranstaltung ab
Moderator und DADINA-Verbandsversammlungsvorsitzender Hans-Peter Hörr leitete dann zum geselligen Teil über. Im Foyer des Landratsamtes Darmstadt wurden plakative Entwürfe zum Thema „Bus-Stops – Ästhetik des Wartens“ in elf Varianten dem staunenden und fachkundigen Publikum präsentiert. „Bushaltestellen sind Orte, die Start und Ziel einer Fahrt signalisieren; Orte des Wartens, Orte des Ankommens. Sie sind sowohl bestimmt von ihrer praktischen Funktion etwa als Witterungsschutz wie auch von ihrer ästhetischen Funktion, in der sie den öffentlichen Raum beeinflussen“, meinte Vorstandsvorsitzender Stadtrat Klaus Feuchtinger bei der Eröffnung. Die fließend gewordenen Grenzen zwischen Kunst im öffentlichen Raum, Design und Architektur haben Schülerinnen und Schüler der Kunstkurse von Antonia Hensmann und Annette Bogner im Schulhalbjahr 13/1 in einem Projekt bearbeitet. Sie zeigen damit ihrer Auseinandersetzung mit Architekturgeschichte und Designanalyse. Baugeschichte wird kommentiert, adaptiert und wei-tergedacht. Entstanden sind ganz unterschiedliche Exemplare sowohl in Größe, Material, Komposition und Funktionalität. Rege diskutierten die Teilnehmer beim anschließenden kleinen Empfang über die künstlerischen Beiträge und die Referate.

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