Auf dem langen Weg durch die Verkehrsinstanzen kommt das Darmstädter Lkw-Durchfahrtverbot Schritt um Schritt voran. Die Sperrung der Kernstadt ist zentraler Bestandteil des Feinstaub-Aktionsplans für Darmstadt, der Anfang November nach monatelangen Diskussionen verabschiedet worden war. Gegenwärtig wird in einer Arbeitsgruppe unter Federführung des Regierungspräsidiums (RP) die Gestaltung und die Platzierung der nötigen Beschilderung zwischen den zuständigen Verkehrsbehörden koordiniert.
Im März 2006, so ist zu hören, könnten die Schilder aufgestellt werden – erst damit tritt die Lkw-Sperrung de facto in Kraft.
Von entscheidender Bedeutung wird dabei die Beschilderung an den Autobahnen sein, die – jedenfalls auf hessischer Seite – das Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Darmstadt entwickelt. Die Landesbehörde wurde bei einer Besprechung am 23. November vom RP offiziell über diesen Auftrag in Kenntnis gesetzt. Zuvor sei auf dem Dienstweg keinerlei vorbereitender Hinweis auf die absehbare Regelung gekommen, sagen Mitarbeiter des Amts; Informationen über den Stand der Diskussion habe man lediglich über die Presse erhalten.
Das Amt in Darmstadt sei zuständig für das „klassifizierte Netz“, sagt Netzmanager Jürgen Semmler: also Autobahnen sowie Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Die Beschilderung an Autobahnen muss allerdings noch von der Verkehrszentrale Hessen mit Sitz in Frankfurt abgesegnet werden.
Die Ausschilderung der Sperrzone in Darmstadt selbst ist Sache der Stadt, die in der Arbeitsgruppe beim RP vertreten ist. Kapitale Hinweisschilder von drei mal vier Meter Größe sollen nach Vorstellung des Amts für Straßen- und Verkehrswesen an den Autobahnausfahrten der A 5 und der A 67 nach Darmstadt stehen; weitere Schilder sind an den Ausfahrten Pfungstadt/Eberstadt (A 5 Nordrichtung) und Weiterstadt (A 5 Südrichtung) vorgesehen.
„Man soll sie ja auch bei hohem Tempo noch lesen können“, sagt Semmler. Die Lkw-Fahrer sollen jeweils etwa 400 Meter vor der Ausfahrt informiert werden.
Die gleichfalls vorgesehene Beschilderung an der A 3 bei Aschaffenburg – dort biegen Lastwagen auf die durch Darmstadt führende Bundesstraße B 26 ab – muss vom RP mit den zuständigen bayerischen Behörden geklärt werden.
Das Okay für die Autobahnschilder aus Frankfurt werde hoffentlich noch vor Jahresende kommen, sagt Semmler, der sich mit den Amtsmitarbeitern Monika Mendel und Ralph Kohner um die Umsetzung der Sperrung kümmert. Mit einer Schilderfirma habe man bereits Kontakt aufgenommen. Dann müssten noch die genauen Standorte festgelegt und Beton-Fundamente gegossen werden.
Rund 3000 Euro koste ein Schild dieser Größenordnung, erklärt der Netzmanager. Er rechnet mit Gesamtkosten von 60 000 bis 70 000 Euro, die wohl größtenteils der Bund begleichen müsse.