Künftig Partikelfilter und Erdgasauto im Fuhrpark der Stadt
Im Zusammenhang mit dem Entwurf „Luftreinhalteplan für den Ballungsraum Rhein-Main“ (LRP) hat die Stadt Griesheim bereits besonders in Hinblick auf die kurzfristig einzuhaltenden Werte bei PM10 (Schwebstaub und Partikel) das Land Hessen aufmerksam gemacht, wie Alternativen zu Fahrverboten, die möglichst vermieden werden sollen, gestaltet werden könnten. Der LRP weist darauf hin, dass schwere Lkw und Busse mit Dieselmotor bei einem Anteil von ca. 4 % an der Zahl der Kfz-Bewegungen einen Emissionsanteil von ca. 55 % an der Emission von NOX (Stickstoffoxide) und ca. 50 % an der Emission von PM10 haben. Minderungsmaßnahmen sind daher bei den schweren Lkw und Bussen mit Dieselmotor am effizientesten.
Eine besonders wirksame Maßnahme ist hierbei die Nachrüstung mit Partikelfiltern und die Beachtung möglichst hoher Umweltstandards bei der Neuanschaffung solcher Fahrzeuge. Die abgaben- und steuerseitige Förderung von Partikelfiltern und umweltfreundlichen Neufahrzeugen kann allerdings nur bundesweit erfolgen. Auf Landes- und auf kommunaler Ebene bieten sich jedoch eine Reihe von Maßnahmen an. Von besonderer Bedeutung ist hier die Berücksichtigung hoher Umweltstandards bei der Anschaffung von kommunalen Diesel-Nutzfahrzeugen und die Nachrüstung aller Altfahrzeuge mit Partikelfiltern.
Künftig sollen deshalb bei anstehenden Anschaffungen von schweren Transportfahrzeugen für den gesamten Fuhrpark der Stadtverwaltung grundsätzlich Rußpartikel-Filter zum Einsatz kommen. Derzeit wird überprüft, ob sich Dieselfahrzeuge neueren Baujahres mit einem Rußpartikel-Filter nachrüsten lassen, wobei die Verhältnismäßigkeit der Umbaukosten gegeben sein muss.
Der Magistrat hat in seiner letzten Sitzung eine Grundsatzentscheidung darüber getroffen, damit künftig einheitlich innerhalb der Stadtverwaltung verfahren werden kann. Dem gemeinsamen Vorschlag des Umweltamtes und Bauhofs wurde damit entsprochen.
Seit 2001 wurden verschiedene Fahrzeuge des Bau- und Friedhofes probeweise mit Bio- Diesel betrieben. Bei einigen Fahrzeugen traten innerhalb kurzer Zeit Probleme an den Motoren auf. Diese äußerten sich durch Klopfgeräusche, undichte Kraftstoffpumpen, verklebte Einspritzanlagen und Treibstoffleitungen. Die Wartungsintervalle waren durch den Gebrauch von Bio- Diesel doppelt so hoch. Bei dem 26 Tonner MAN wurde zudem eine erhebliche Leistungsminderung bei fast doppeltem Spritverbrauch festgestellt. Die minimale Kostenersparnis bei der Kraftstoffbeschaffung stand hierbei in keinem Verhältnis zu den immens gestiegenen Reparaturkosten.
Insoweit wurde zwar auf die Nutzung von Bio-Diesel verzichtet, jedoch wurde eine weitere Möglichkeit der Nutzung alternativer Brennstoffe geprüft. Der Magistrat erteilte ebenfalls den Auftrag zur Anschaffung eines neuen Transportes (Pritsche Doppelkabine) mit Erdgasantrieb. Durch den Einsatz von Erdgas werden weit aus weniger schädliche Emissionen freigesetzt wie bei herkömmlichen fossilen Brennstoffen. Bei Bewährung eines solchen Fahrzeuges sollen alle zukünftigen Transporter mit Gas/Benzinaggregaten ausgestattet werden. Da in Griesheim noch keine Tankstelle zum Befüllen von Gasfahrzeugen vorhanden ist, muss man bei dem neuen Fahrzeug auch auf Benzinbetrieb umschalten können.
„Mit diesen Grundsatzentscheidungen wollen wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und zur Luftqualität insgesamt“, begründet Bürgermeister Norbert Leber die Vorgehensweise.