Zurück

11.02.2006

Quelle:Frankfurter Rundschau

Ausbau für Bahn und Auto Verkehrsplan bis 2015 vorgelegt

Die Stadt hat in einem Rahmenplan Ziele für die Verkehrspolitik in den nächsten zehn Jahren festgelegt. Neben den politisch bereits vorangetriebenen Projekten wie der Nordostumgehung und dem Ausbau der Straßenbahn in Arheilgen enthält der Verkehrsentwicklungsplan Vorhaben, die die Stadt schnell verwirklichen will. Dazu zählen die Reaktivierung der Bahn nach Pfungstadt, die Verlängerung der Bundesstraße 3 von der Gräfenhäuser Straße bis zur Rheinstraße oder der Umbau der Heidelberger Straße/Neckarstraße. Mittel- und langfristig wollen die Planer unter anderem eine Straßenbahn vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof bauen oder ein dynamisches Parkleitsystem einführen.
„Zusammen mit dem Flächennutzungsplan haben wir ein Gerüst, an dem wir uns bei Entscheidungen entlang hangeln können“, sagte Verkehrsdezernent Dieter Wenzel (SPD) am Freitag. Die bis 2015 geplanten Projekte kosten insgesamt 164 Millionen Euro, von denen die Stadt 86,5 Millionen Euro übernehmen müsste, wenn alles realisiert würde. Der Rest sind Bundes- oder Landesmittel.
Die Arbeiten am Verkehrsentwicklungsplan begannen bereits im Jahr 2001. Beteiligt waren neben der Stadtverwaltung und externen Büros zahlreiche Interessenvertreter und Verbände, die auf neun gemeinsamen Treffen – so genannten Foren – über den Verkehr diskutierten und Vorschläge für den Rahmenplan machten. Die Foren sollen auch künftig stattfinden, um den Plan fortzuschreiben.
„Mehr Autoverkehr ist in Darmstadt nicht möglich“, sagte die Stadtplanerin Gisela Stete. Das sei Konsens in den Foren gewesen. Zugleich habe sich herausgestellt, dass die Stadt den umweltfreundlichen Verkehrsarten Bussen und Bahnen, Radfahren und Zufußgehen keinen absoluten Vorrang einräumen könne. „Beschränkungen des motorisierten Individualverkehrs hätten negative Auswirkungen auf die Funktion der Stadt als Oberzentrum.“ Die ÖPNV-Trasse auf der Rheinstraße könne zudem kaum zusätzlichen Bus- und Straßenbahnverkehr aufnehmen. Dreh- und Angelpunkt der Verkehrsplanung ist der Bau der Nordostumgehung. „Die Verkehrsentlastung durch die Umgehung bringt uns so viel Luft in der Stadt, dass wir an anderen Stellschrauben drehen können“, sagte Wenzel. Das Stadtparlament entscheidet am kommenen Freitag über den Verkehrsplan. Die CDU will dagegen stimmen, weil die Belange der Stadtentwicklung nicht berücksichtigt seien.

Kurz-URL:

Link teilen: Quelle twittern 

Zurück