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21.07.2005

Quelle:Frankfurter Rundschau

Erste Pläne zum Martinsviertel

Bürgerversammlung mit Informationen zum Sanierungskonzept

Ein Teil des Martinsviertels zwischen Wenck- und Pankratiusstraße soll saniert werden. Das Stadtplanungsamt hat Anwohnern in einer Bürgerversammlung im Heiner-Lehr-Zentrum Vorschläge präsentiert.

Große, weitreichende Veränderungen sind in dem relativ kleinen Gebiet rund um die Martinskirche nicht vorgesehen. Eigentlich geht es konkret um die Verlegung des Kinderspielplatzes in naher und den möglichen Abriss zweier Altbauten in der Wenckstraße in ferner Zukunft. Wolfgang Urban vom Stadtplanungsamt baut dennoch vor. "Es ist noch nichts entschieden. Wir sind hier, weil wir die Vorschläge mit Ihnen beraten wollen", sagt er gleich zu Anfang der Versammlung im Heiner-Lehr-Zentrum.

Vorschläge für die Sanierung und Neuordnung des langgestreckten Areals zwischen Wenck-, Müller- und Lichtenbergstraße gibt es in zwei Varianten. Erarbeitet hat sie der Planer Jochen Knie, der im Martinsviertel lebt und arbeitet. Sanierungsgebiet ist der älteste Stadtteil Darmstadts schon seit 1972.

"In 30 Jahren hat sich viel getan", sagt er. Ziel ist nicht nur die Schaffung neuen Wohnraumes, sondern auch die Modernisierung und Sanierung der Gebäude, die Verkehrsberuhigung und Neugestaltung von Plätzen. Da für die aktuellen Planungsblöcke mit der schnöden Bezeichnung 22.24 und 23.11 kein Bebauungsplan existiert, soll mit der Sanierung auch verbindliches Baurecht geschaffen werden.

Knies Bestandsaufnahme: Die meisten Gebäude sind Altbauten aus der Jahrhundertwende, in einem guten Zustand mit gepflegten Vorgärten. Die Innenbereiche sind großzügig durchgrünt, das soll auch so bleiben. Die Pläne sehen vor, einen Teil der Remisengebäude in den Höfen einmal anzureißen. Die wesentliche Veränderung besteht darin, einen neuen Standort für den Kinderspielplatz in der Wenckstraße zu finden. Eine Planungsvariante präferiert die Verlegung in die Nähe des Kindergartens, auf ein Eckgrundstück an der Müller-/ Lichtenbergstraße. Hierzu wurden Gespräche mit Eigentümern geführt, so Urban und Knie. Die östlich an den heutigen Kinderspielplatz Wenckstraße angrenzende Altbebauung würden die Planer in ferner Zukunft am liebsten durch Neubauten und großzügigen Gärten ersetzen. Auch hier haben sie bereits mit den Besitzern gesprochen.

Fehlende Parkplätze

Die Kritik der Anwohner richtete sich am Dienstagabend in erster Linie gegen den Wegfall von Hinterhof-Garagen. Parkraum gibt es in dem Viertel zu wenig und Applaus erhielt ein Redner für seinen Vorschlag, den Riegerplatz mit einer Tiefgarage zu versehen, um so mehr Stellplätze zu schaffen. Der Vorschlag der Planer sieht denn auch etwa zehn Parkplätze unter einem neuen Kinderspielplatz an der Lichtenbergstraße vor und Tiefgaragen für Wohnhaus-Neubauten. Ein Anwohner fürchtete dagegen die Lärmbelastung, die von dem Kinderspielplatz ausgehe. Den Spielplatz, so Wolfgang Urban, brauche das Viertel. "Den können wir nicht ersatzlos streichen"

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