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27.09.2006

Quelle:Frankfurter Rundschau

Die Engstelle an der B 426 bleibt

Ursprüngliche Planung sah auf Höhe der Felsnase Ausbau um anderthalb Meter vor / Folge der Radweg-Diskussion

Die stark befahrene Bundesstraße 426 wird nach Angaben des zuständigen Amtes für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) zwischen Nieder-Ramstadt und Eberstadt doch nicht verbreitert.

Auf Höhe der so genannten Felsnase zwischen Nieder-Ramstadt und Eberstadt verengt sich die B 426. „Das wird im wesentlichen so bleiben“, sagte der Leiter des ASV, Fred Nerschbach, der Frankfurter Rundschau am Dienstag auf Anfrage. Die Straße erhalte lediglich einen neuen Belag. Nach dem Planfeststellungsbeschluss sollte die B 426 auf Höhe der Felsnase um anderthalb auf 7,5 Meter verbreitert werden. Zugleich sah die Planung vor, in den bewaldeten Hang einen Radweg zu legen, der von zwei Betonmauern gestützt wird.

Nach Protesten von Darmstädter Kommunalpolitikern an den Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro verwarf Verkehrsminister Alois Rhiel (CDU) die Planung. Der Minister teilte im März dieses Jahres mit, dass der Radweg nicht gebaut wird.

Rhiel nannte zugleich die wesentlichen Ziele des Straßenbauprojektes – unter anderem Neubau der Modaubrücke, Trennung der Fahrstreifen in der Kurve vor der Brücke sowie Verbesserung der Linienführung auf Höhe der Felsnase. Von einer Verbreiterung der Bundesstraße war in der Pressemitteilung nicht mehr die Rede.
Verbreiterung nur mit Radweg

Die Änderung der bestehenden Planung wirkt sich damit nicht nur auf den Radweg aus, sondern auch auf die Bundesstraße. „Die Verbreiterung wäre nur im Zusammenhang mit dem Radweg gemacht worden“, sagte Nerschbach.

Die Arbeiten an der Modaubrücke sollen bis Mai nächsten Jahres so weit vorangeschritten sein, dass der Verkehr ohne größere Behinderungen rollen kann. Denn in diesem Monat werden voraussichtlich die Umgehungsstraße von Nieder-Ramstadt und der Lohbergtunnel frei gegeben. „Bis dahin muss die Befahrbarkeit der Bundesstraße sicher gestellt sein“, sagte Nerschbach.

Wie das ASV in einer Pressemitteilung erläuterte, sollen alle Bauarbeiten rund um die Modaubrücke bis Juni 2007 abgeschlossen sein. Neben der Erneuerung der Brücke gehört dazu auch der Bau eines Gehweges an der Südseite der B 426 bis zur Christophorus-Schule, eine neue Bushaltestelle im Kühlen Grund sowie Verkehrsinseln, um Fußgängern und Radfahren die Querung der Straße zu erleichtern. Die Kosten liegen laut ASV insgesamt bei 2,5 Millionen Euro.

Die Radler-Lobby ADFC hat unterdessen erneut darauf hingewiesen, wie wichtig der Radweg an der B 426 für Radfahrer wäre. Der Waldweg auf der anderen Hangseite sei für Radler keine Alternative, sagte Thomas Grän vom ADFC. Er schätzt, dass rund zwei Drittel der Radfahrer auch ohne Radweg auf der B426 weiterfahren werden. „Das ist eine lebensgefährliche Situation.“

Instabiler Hang

Grän wies den Vorwurf zurück, dass allein der Bau des Radweges die hohen Kosten verursacht hätte. Denn der Hang auf Höhe der Felsnase bestehe hauptsächlich aus Sand und Geröll. Er hätte deshalb nach seinen Informationen wegen der geplanten Verbreiterung der Bundesstraße auf jeden Fall mit hohem finanziellen Aufwand gesichert werden müssen.

Grän glaubt nicht, dass sich die Verkehrslage für Radler in nächster Zeit in diesem Streckenabschnitt verbessert. „Die Chance, dass Bauarbeiter die Schaufel für den Radweg in die Hand nehmen, halte ich für gering.“ Der ADFC werde sich aber weiter für den Radweg einsetzen.

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