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12.12.2005

Quelle:Darmstädter Echo

Mehr Lebensqualität, weniger Parkplätze

Stadtplanung: Lichtenbergplatz soll Pavillon, Zusatzbaum und Blumenbeet erhalten

Wie soll der Lichtenbergplatz in Zukunft aussehen? Diese Frage erörterten Anwohner und Mitarbeiter städtischer Ämter im Laufe des Jahres bei zwei Informationsveranstaltungen. Am Donnerstag stellten Wolfgang Urban und Angela Eichenauer vom Stadtplanungsamt sowie Stadtplanerin Marit Hoffmann im Heiner-Lehr-Bürgerzentrum das offizielle Planungskonzept vor, in das die Anregungen der Martinsviertler eingeflossen waren.

Der Planungsvorschlag soll im kommenden Jahr im Straßenverkehrsamt überarbeitet und anschließend dem Magistrat vorgelegt werden, erklärte Wolfgang Urban. Mit einer Beschlussfassung sei „eventuell“ im Sommer 2006 zu rechnen, nach optimistischer Schätzung könnten die Arbeiten im Jahr 2007 beginnen.

Ziel der Planung sei es gewesen, die „vielfältigen Nutzungen des Platzes funktional und gestalterisch in Einklang zu bringen“, betonten die Stadtplaner. Entstehen soll ein verkehrsberuhigter Aufenthaltsort mit Parkplätzen, Trafostation, Papiercontainer und Telefonhäuschen, ohne Vermüllung und Lärmbelästigung Vorschub zu leisten. „Ein großer, sehr schöner Platz unter Platanen“ sei möglich, fasste Marit Hoffmann das Ergebnis des Entwurfs zusammen, der „sehr viele Vorschläge“ der Anwohner berücksichtige, sehe vor, den verkehrsberuhigten Bereich rund um den Platz zu vergrößern.

Unter anderem soll die Liebfrauenstraße dort einspurig geführt werden. Die Auffahrt auf den Platz soll über Rampen erfolgen und Parken nur noch auf markierten Flächen erlaubt sein. Insgesamt sind elf Auto- und elf Motorradstellplätze sowie sechs Fahrradständer ausgewiesen. Der Planungsvorschlag sieht außerdem vor, die alte Trafostation abzureißen und halb so groß neu zu errichten. Mit einer Überdachung ausgestattet, soll sie in einen Pavillon mit Sitzgruppe, Bänken und Trinkbrunnen integriert werden. Im südlichen Teil ist ein zusätzlicher Baum und ein Blumenbeet vorgesehen. Die Papiercontainer sollen am Straßenrand ihren Platz finden. Als Bodenbelag ist eine Kombination aus Betonsteinpflaster und Blaubasalt mit einer gekiesten Fläche in der Mitte geplant. Lampen an den vier Ecken des Platzes sollen die Beleuchtung verbessern.

Während sich die Mehrheit der Anwohner für das Planungskonzept begeisterte, kritisierten einige die Verschlechterung der Parkplatzsituation. „Über zehn Parkplätze fallen weg“, stöhnte ein Anwohner aus der Kaupstraße. „Wir haben um jeden Parkplatz gerungen“, hielt Marit Hoffmann dagegen. Dass es einige Parkmöglichkeiten weniger geben werde, sei der Preis für „mehr Lebensqualität im öffentlichen Raum.“ Unterstützung erhielt die Stadtplanerin aus dem Publikum. „In einem Gründerzeitviertel ist es eben nicht möglich, vor der Haustür zu parken“, sagte ein Anwohner. „Sie müssen bereit sein, einige Minuten zu gehen.“

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