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15.07.2001

Quelle:Verkehrsplanung Köhler und Taubmann GmbH

Dateianlage zum Download: 33/nku.pdf

Beschreibung der NKU Weiterstadt

Das Originaldokument ist als pdf-Datei angehängt.

Die Anbindung des Mittelzentrums Weiterstadt an das Oberzentrum Darmstadt erfolgt derzeit hauptsächlich mit regionalen Buslinien, die bestehende Regionalbahnverbindung wird aufgrund der Ortsrandlage des Bahnhofs Weiterstadt kaum nachgefragt. Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplan Weiterstadt – Darmstadt Nordwest erfolgte bereits eine überschlägige verkehrliche und betriebswirtschaftliche Untersuchung einer Straßenbahnverbindung von Darmstadt nach Weiterstadt, die als grundsätzlich sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung des ÖPNV im Raum Darmstadt-Weiterstadt beurteilt wurde.
Im Rahmen einer Vorstudie zur Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) sollte vom Büro VKT durch Gegenüberstellung des erreichbaren Nutzens und den erforderlichen finanziellen Aufwendungen geprüft werden, ob diese Maßnahme unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten sinnvoll und nach den Vorgaben GVFG förderungsfähig ist.
Dabei wurden vier Anbindungsvarianten der Straßenbahn untersucht, die sich bzgl. des Verlaufs der Straßenbahntrasse in Weiterstadt (Ortsrandlage bzw. zentrale Führung) sowie des Endpunktes (Westrand Weiterstadt bzw. Braunshardt) unterscheiden.
Alternativ wurde im Rahmen einer Zusatzbetrachtung eine veränderte Bedienung auf der Regionalbahn RB 75 untersucht. Merkmale dieser veränderten Bedienung war die Verlegung des Bahnhofs Weiterstadt in zentralere Lage und die Einrichtung von zwei weiteren Haltepunkten. Alle Anbindungsvarianten wurden in Zusammenhang mit abgestimmten Linien- und Betriebskonzepten im Busverkehr untersucht, die unter Berücksichtigung betrieblich günstiger Umlaufzeiten sinnvolle Übergänge zur Schienenanbindung sicherstellen und bahnparallelen Verkehr weitgehend vermeiden.
Die Abschätzung des verkehrlichen Nutzens der Varianten erfolgte durch Verkehrsumlegungen mit VISUM unter Zugrundelegung der Verkehrsnachfrage der Verkehrsdatenbasis Rhein-Main (VDRM), die für diesen Zweck im Untersuchungsraum feinteilig gegliedert und Plausibilitätskontrollen mit vorliegenden Zählwerten unterzogen wurde.
Die Bewertung der fünf Anbindungsvarianten erfolgte sowohl unter dem Aspekt der baulichen Machbarkeit als auch aus gesamtwirtschaftlicher und verkehrlicher Hinsicht. Im Rahmen der Nutzen-Kosten-Studie wurden die Nutzen-Kosten-Indikatoren überschlägig in Anlehnung an die „Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs“ ermittelt. Die Studie bildet die Entscheidungsgrundlage zur Auswahl einer Anbindungsvariante für eine anschließende NKU.
Die Ergebnisse der Studie lassen, im Gegensatz zur untersuchten Regionalbahnvariante, für alle untersuchten Straßenbahnvarianten positive Nutzen-Kosten-Indikatoren erwarten, wobei die zentrale Führung in Weiterstadt gegenüber der Führung in Ortsrandlage zwar höhere Investitionskosten erfordert, durch die insgesamt bessere Erschließungswirkung aber höhere Fahrgastpotenziale und damit einhergehend höhere Nutzen-Kosten-Indikatoren erreicht werden. Eine Fortführung der Straßenbahn nach Braunshardt stellt sich in jedem Fall als die günstigere Variante hinsichtlich des Nutzen-Kosten-Indikators dar.
Eine Führung am Ortsrand Weiterstadt wäre aus verkehrlicher Sicht vertretbar, wenn die zentrale Führung schwer durchsetzbar ist und sich perspektivisch die Möglichkeit bietet, die Erschließungswirkung und damit den Nutzen einer solchen Trasse durch siedlungsstrukturelle Entwicklungen im direkten Einzugsbereich der Trasse maßgebend zu verbessern.

Dateianlage zum Download: 33/nku.pdf

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