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10.08.2005

Quelle:Darmstädter Echo

OB gegen Monopol beim Parken

Unternehmen will auch die Theatergarage und die Tiefgarage des künftigen Kongresszentrums übernehmen

Der Parkhausbetreiber Q-Park strebt in Darmstadt einen weiteren Ausbau seiner marktbeherrschenden Stellung an. Das wegen seiner hohen Gebühren öffentlich in die Kritik geratene Unternehmen will vom Land Hessen die Theatergarage in der Hügelstraße und von der Stadt Darmstadt die im Bau befindliche Tiefgarage des künftigen Kongresszentrums übernehmen.

Oberbürgermeister Walter Hoffmann sagte dazu am Dienstag auf Anfrage: „Natürlich liegt es nicht im städtischen Interesse, zur Bildung von Monopolen beizutragen.“ Er wolle sich dafür einsetzen, dass die beiden Garagen „nicht zu weiteren Preiserhöhungen benutzt“ werden. Hoffmann will noch in dieser Woche mit Vertretern des holländischen Garagen-Unternehmens reden.

Dabei wird es um die Übernahme weiterer Garagen, aber auch um die Höhe der Parkgebühren in den Q-Park-Garagen der Darmstädter Innenstadt gehen. Zwar will Hoffmann den Darmstädter Markt dem holländischen Unternehmen nicht zu weit ausliefern.

Hoffmann: „Alleingänge und einseitiges Ausnutzen bestimmter Marktsituationen bringen nur kurzfristig Vorteile.“ Er könne dies aber nur als Moderator vermitteln, sagt der Oberbürgermeister. Denn direkten Einfluss auf die Parkgebühren hat die Stadt Darmstadt nicht.

Die Situation sei in den siebziger Jahren gewachsen, als der Investor Mengler der starke Mann in Darmstadt gewesen sei. Q-Park habe die wesentlichen Teile von Menglers Garagen-Imperium übernommen. Die Stadt habe darauf keinen Einfluss gehabt: „Dies kann ich sagen, auch wenn es natürlich in die Phase vor Beginn meiner Amtszeit fällt.“

Er wolle den Garagenbetreibern klar machen, „dass wir alle letztlich in einem Boot sitzen. Einzelhandel, Parkhausbetreiber, Gastronomie, Kulturschaffende, die Stadt: „Wir alle sind auf eine attraktive City mit einem guten Image nach außen angewiesen.“ Davon sei auch „der betriebswirtschaftliche Wert der Ware Parkraum“ abhängig.

Hoffmann will Q-Park und den Einzelhandel ermuntern, „innovative Vorschläge“ aufzugreifen. Dazu gehöre ein System der Rückvergütung. Dies lehnt der Einzelhandel bisher ab, weil Q-Park sich an den Kosten nicht beteiligen wolle.

Man könne auch, so Hoffmann, über kostenloses oder kostengünstiges Parken während unattraktiver Zeiten nachdenken. Nach Auskunft des Handels ist auch dies in der Vergangenheit an Q-Park gescheitert. Q-Park hat dem ECHO gegenüber allerdings Neuerungen im Preisgefüge angekündigt.

Trotz seiner hohen Preise zwischen 1,50 und 1,60 Euro pro Stunde in der Innenstadt hat Q-Park eine gute Verhandlungsposition um die beiden weiteren Garagen. Wegen seiner Infrastruktur in Darmstadt kann Q-Park dem Land Hessen ein gutes Angebot für die Theatergarage machen. Und die Hauptzufahrt zur neuen Kongressgarage wird über die Schlossgarage unter dem Karolinenplatz führen. Betreiber der Schlossgarage ist Q-Park.

Eine Stellungnahme des Garagenbetreibers war am Dienstag nicht zu erhalten.

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