Straßenbahnlinie 8: Alsbach-Hähnleiner Parlament will Planfeststellung einleiten lassen
Ganz unspektakulär hat das Parlament von Alsbach-Hähnlein eine weitreichende Entscheidung getroffen. Es stimmte der Beantragung des Planfeststellungsverfahren für eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 8 bis zur Melibokusschule zu. Ohne Aussprache schluckte es dabei auch die Kröte, dass sich der Betriebskostenzuschuss für die Gemeinde auf voraussichtlich 47 500 Euro erhöht.
Ein knappes Dutzend Anlieger waren zur Sitzung des Parlamentes gekommen. Einige Betroffene hatten zuletzt noch einmal versucht, die sich abzeichnende Entwicklung zu drehen. Ihre Argumente gegen die Erweiterung wurden jedoch von der überwiegenden Mehrheit der Gemeindevertreter nicht geteilt. 19 Ja-Stimmen von den Freien Wählern, der SPD und der Initiative Umweltschutz (Iuhas) standen sieben Nein-Stimmen (CDU und SPD) entgegen. Ein Sozialdemokrat enthielt sich.
Wie berichtet, soll die Trasse ab der jetzigen Endhaltestelle Beuneweg zweispurig rund 950 Meter bis an die Landesstraße 3112 geführt werden. Nach dem Sportgelände beginnt die Wendeschleife mit integrierten Park-und-Ride-Plätzen für Pkw. Gleichzeitig gibt es eine Busspur mit Wendeschleife und einer Haltemöglichkeit zum Aus- und Umsteigen von Bus auf Bahn. Die Andienung des Geländes erfolgt über einen neu zu schaffenden Verkehrskreisel auf der L 3112.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen 4,63 Millionen Euro. Die Gemeinde hat hiervon eine Million Euro zu übernehmen. Die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) trägt 360 000 Euro. Der Bauherr, Heag Mobilo, kann mit einem hohen Anteil von förderfähigen Kosten rechnen. Der Verkehrskreisel wird als Bestandteil der Haltestelle betrachtet und die Gemeinde nichts kosten.
Der Betriebskostenzuschuss wird auf 155 000 Euro pro Jahr geschätzt. Nach einer Nutzen-Kosten-Untersuchung wird mit Mehreinnahmen durch die Verlängerung von rund 60 000 Euro gerechnet. Den Restbetrag von 95 000 Euro teilen sich Gemeinde und Dadina. Wenn sich die Zahl der prognostizierten Straßenbahn-Nutzer erhöht, sinkt der Zuschuss. Erfüllt sich die Erwartung nicht, muss tiefer in die Tasche gegriffen werden.
Am Donnerstag (24.) befasst sich die Dadina-Verbandsversammlung mit dem Thema. Der Vorstand gab Zustimmung. Beim Plazet der Versammlung läuft das Planfeststellungsverfahren an. Dadina-Geschäftsführer, Matthias Altenhein, geht davon aus, dass die Strecke Ende 2007 in Betrieb gehen kann.