ÖPNV: Stadtrat Feuchtinger stellt Planung in der Andersenschule vor
Stadtrat Klaus Feuchtinger (Grüne) hat die Diskussion um die Verlegung des P-Busses in Eberstadt erneut angestoßen. Der für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zuständige Dezernent wünscht sich eine Linienführung über die Reuterallee, wie es sie bereits 2002 bei Gleisbauarbeiten in der Heidelberger Landstraße gab. Damals fand sich keine Mehrheit für eine dauerhafte Beibehaltung dieser Route. Nun lies Feuchtinger das Vorhaben erneut prüfen. Die Ergebnisse wurden in der Andersenschule in Eberstadt präsentiert.
„In der Vergangenheit sind die Argumente, die für eine Verlegung sprechen, nie so deutlich hervorgetreten“, erklärte Feuchtinger, warum er das Thema erneut auf den Tisch bringt. Für eine Verlegung spreche vor allem die bessere Anbindung des Eberstädter Westens an den ÖPNV. „Der Nahverkehrsplan für Darmstadt-Dieburg sieht eine Entfernung zur nächsten Haltestelle von 300 Meter vor“, informierte der Stadtrat. Im Eberstädter Westen liege die Entfernung etwa bei 750 Meter. „Das ist zu viel!“
Dieser Radius verkleinere sich bei einer Verlegung: Der P-Bus soll dabei von Pfungstadt über die Reuterallee und die Hagenstraße in Richtung Wartehalle fahren. Von der Wartehalle aus soll der Bus seinen gewohnten Weg durch den Ortskern über Heidelberger Landstraße und die Pfungstädter Straße nach Pfungstadt nehmen.
Anke Trieb, die für den „Verein für integrierte Verkehrssysteme“ die Untersuchung vornahm, ermittelte, dass sich bei einer Linienführung durch die Reuterallee die Fahrzeit lediglich um eine halbe Minute verlängern würde. Für Fahrgäste aus Richtung Pfungstadt, die nach Darmstadt oder Alsbach weiter fahren möchten, würden sich sogar die Wartezeiten verkürzen.
Auch die Andersenschule würde durch eine Verlegung besser angebunden. Bisher sammelt ein Minibus die Schüler morgens zu ersten Stunde auf und bringt sie nach der vierten und der sechsten Stunde wieder nach Hause. Das koste die Stadt 10 000 Euro im Jahr. „Dieser Bus wird dann natürlich weg fallen“, erklärte Feuchtinger. Dafür führe der P-Bus öfter und schaffe mehr Flexibilität.
Bedenken räumten dennoch Eltern der Andersenschule ein. Die Schulleiterin Marion Aufleger erklärte stellvertretend: „Sie können Erst- und Zweitklässler nicht mit einem voll besetzten öffentlichen Bus fahren lassen.“
Entscheidend für Feuchtinger ist die Frage, welchen Weg der Bus von der Pfungstädter Straße nehmen soll, um in die Reuterallee zu gelangen. Anke Trieb stellte die zwei Möglichkeiten vor: Entweder biegt der Bus in die Walther-Rathenau-Straße ein oder er fährt durch die Zerninstraße. Von den anwesenden Bürgern wurde die Walther-Rathenau-Straße wegen ihrer Breite favorisiert. Bei dieser Variante allerdings fällt eine Haltestelle an der Pfungstädter Straße weg, die derzeit von den Waldorfschülern aus Richtung Pfungstadt genutzt wird.
„Die Diskussion ist im Grunde heute erst eröffnet“, fasste Feuchtinger die offenen Punkte zusammen. Es sei ihm bewusst, dass man sich auch mit den Anwohner der betroffenen Straßen auseinander setzten müsse. Dennoch sei er optimistisch, dass sich Magistrat und Stadtverordnetenversammlung für die Verlegung erwärmen könnten.