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15.02.2006

Quelle:Darmstädter Echo

Unzufriedene geben Job-Tickets zurück

Odenwaldbahn: 500 Beschäftigte des Unternehmens Merck pendeln mit dem Zug zur Arbeit – Rund 30 Beschäftigte wollen Billetts nicht mehr

„Rund 500 Mitarbeiter fahren täglich mit der Odenwaldbahn zur Arbeit und zurück“, schätzt Jens Freiling, Betriebsrat beim Darmstädter Chemieunternehmen Merck. Er ist auf Betriebsratsseite zuständig für das im vergangenen Jahr eingeführte Jobticket. „Das ist sehr billig und hat tatsächlich viele Mitarbeiter dazu bewegt, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.“ Jetzt ist Freiling auch Ansprechpartner für etliche Mitarbeiter, die nach dem Umstieg alles andere als zufrieden sind.

Freiling hatte selbst schon das zweifelhafte Vergnügen einer längeren Testfahrt. „Die Mitarbeiter kommen aus Erbach, Michelstadt, Groß-Umstadt, Reinheim, Ober-Ramstadt – und morgens sind die Züge spätestens ab Reinheim voll.“ Vias, die Betreibergesellschaft der Bahn, und der Rhein-Main-Verkehrsverbund haben inzwischen Besserung gelobt, „aber es läuft alles noch nicht optimal“.

Betriebsratskollege Frieder Kaufmann sitzt im Fahrgastbeirat der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsgesellschaft (Dadina) und berichtet von einer Sitzung in der vergangenen Woche: „Da sind alle Verantwortlichen sehr allgemein geblieben, es sind keine konkreten Maßnahmen und Termine genannt worden.“ Für die meisten Merck-Pendler sei aber gar nicht so sehr die hohe Auslastung der Wagen das Problem, sondern die Unregelmäßigkeiten am Nachmittag, schildert Freiling die Situation. „Da kommen die Züge nicht nur voll aus Frankfurt, sondern nicht selten um die 30 Minuten zu spät. Die Zustände auf dem Darmstädter Nordbahnhof sind chaotisch. Oft gibt es nicht einmal Ansagen zu den Verspätungen.“

All das konterkariert die hehren Absichten, die mit dem Merck-Jobticket verbunden sind. „Inzwischen haben rund 30 Mitarbeiter ihre Tickets zurückgegeben“, klagt Freiling.

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