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14.01.2005

Quelle:Darmstädter Echo

Im Schnellbus bis zum Hauptbahnhof?

Nahverkehr: Groß-Zimmerner Grüne sammeln Beschwerden zu neuer Linie

„Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn es zu einer Verschlimmbesserung kommen würde.“ Der Fraktionschef der Groß-Zimmerner Grünen, Werner Wenz zieht eine negative Zwischenbilanz für die Schnellbusanbindung nach Darmstadt, die Anfang Dezember von der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) eingerichtet wurde. Mehrere Pendler hätten sich laut Wenz bereits bei seiner Partei und der Gemeinde beschwert. Kritikpunkte sind längere Fahrtzeiten bis zum Hauptbahnhof Darmstadt durch das Umsteigen am Luisenplatz und die fehlenden Anschlüsse von dort in Richtung Frankfurt oder Wiesbaden. „Jetzt ist man zwar schneller in Darmstadt“, sagt Wenz, „aber bis zum Arbeitsplatz in Frankfurt dauert es länger.“ Die Fahrtzeiten hätten sich um bis zu 30 oder 40 Prozent verlängert „und dann wird’s eben uninteressant mit dem Bus zu fahren.“

So erging es Peter Lorenz aus Groß-Zimmern, der seine Probleme auf der Homepage der Groß-Zimmerner Grünen schildert. Bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember sei er morgens mit dem Bus um 5.55 Uhr ab Ponthierry-Platz in Groß-Zimmern zum Hauptbahnhof gefahren und von dort um 6.35 Uhr zu seiner Arbeitsstelle in Frankfurt. Seit dem Fahrplanwechsel fahre er mit dem Auto, weil die Schnellbusse 672 und 682 erst um 6.27 Uhr und um 6.31 Uhr in Darmstadt ankommen und die Anschlüsse am Luisenplatz in Richtung Hauptbahnhof dann schon abgefahren seien. „Mit solch einem Fahrplan ist der Bürger gezwungen, wieder sein Auto zu nehmen“, schreibt Peter Lorenz, „das kann nicht gewollt sein.“

Ist es laut Dadina-Geschäftsführer Matthias Altenhein auch nicht. Nur: „In Darmstadt können wir nicht mehr alle Fahrten vom Luisenplatz zum Hauptbahnhof anbieten“, sagt er, „das ist ein großes Problem in der Abwicklung.“ Generell gebe es aber immer die Möglichkeit, dass die Dadina Fahrpläne verändere. Werner Wenz will deshalb weitere Beschwerden sammeln und diese dem Verkehrsverband weiterleiten mit dem Ziel, dass die Dadina den Fahrplan umstellt und die Busse bis zum Hauptbahnhof fahren lässt. Zudem sollen dort die Anschlüsse gewährleistet sein. „Das ist einfachstes Handwerkszeug für einen Fahrplanersteller“, sagt Wenz. Auch wollen die Grünen den Gemeindevorstand auffordern, Gespräche mit der Dadina zu führen. „Wir nehmen alle Beschwerden sehr ernst“, sagt Matthias Altenhein. Die Dadina beobachte den Verkehr genau. „Wir müssen die Busse wirtschaftlich einsetzen“, erklärt Altenhein. „Wenn wir den Hauptbahnhof dazunehmen, müssten zusätzliche Busse eingesetzt werden, und das kostet mehr Geld.“ Wieviel könne er allerdings nicht genau sagen.

Auch der Anschluss an Klein-Zimmern soll ein Thema sein, über das die Grünen mit der Dadina reden möchten. Hier zumindest hat das Verkehrsunternehmen bereits reagiert: Der Schnellbus der Linie 682 ab Luisenplatz um 16.41 Uhr über den Ponthierry-Platz in Groß-Zimmern wird bis Klein-Zimmern verlängert.

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