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30.11.2007

Quelle:Darmstädter Echo

Kritik am Zustand des Eberstädter Bahnhofs

Sanierung: Ortsverband der Grünen legt Bürgerumfrage vor: Gravierende Mängel

Gravierende Mängel rund um den Eberstädter Bahnhof waren Thema beim Ortsverbandstreffen der Grünen am Mittwochabend. Am 17. Dezember will man dem Bahnhofsmanagement Darmstadt die Auswertung einer Bürgerumfrage vorlegen.

„Bei der Frage nach Verbesserungswünschen am Eberstädter Bahnhof stand erwartungsgemäß die Ein-und Ausstiegsmöglichkeit ganz oben“, sagt Ortsverbandssprecher Thomas Tramer. Der Bahnsteig liege so tief, dass Menschen mit Behinderung oder Rollstuhl nur unter Schwierigkeiten und keinesfalls selbstständig in einen Zug einsteigen könnten. „Auch der Gesunde muss einen riesigen Schritt tun, um die Kluft zwischen Bahnsteigkante und Trittbrett zu übersteigen“, erläutert Tramer.

Als Zweites werde die Situation des „Park and ride“ moniert. „Vom Parkplatz um die Ecke in 200 Meter Entfernung wissen höchstens Ortskundige. Zudem sind die etwa 20 Autostellplätze zu weit entfernt“, meint Tramer. Ein „abblätternder Park-and-ride-Aufkleber“ auf einem Verkehrsschild sei einziger, leicht zu übersehender Hinweis. Direkt an der Bahnhofsrampe gäbe es zwar einige Stellplätze, doch könnten diese nur mit Parkscheibe bis zu einer Stunde genutzt werden. Wer mit dem Rad zum Bahnhof fahre, dem ergehe es nicht besser. Tramer: „Nur ein Teil der stets voll besetzten Fahrradständer ist überdacht und es sind insgesamt entschieden zu wenige.“

Auch die Aufenthaltsqualität am Bahnhof sei dringend verbesserungswürdig. „Es gibt keine öffentlichen Toiletten, Uringestank in der Unterführung zum zweiten Gleis sowie Kotverschmutzung wird von Bürgern beklagt. Bei Regen steht die Unterführung unter Wasser“, führt Tramer aus. Das Behelfsgebäude aus den frühen sechziger Jahren sei in keiner Weise ansprechend, lediglich zwei Bänke böten ungemütliche Sitzgelegenheit für Wartende.

Die meisten Nutzer des Stadtteilbahnhofs sind Berufspendler, aber auch Schüler der Waldorfschule oder Fußballfans an Wochenenden zählen zu den regelmäßigen Fahrgästen. Der Schienennahverkehr bietet am Eberstädter Bahnhof Weiterkommen Richtung Darmstadt Hauptbahnhof und Frankfurt sowie nach Bensheim und Heidelberg. „Mehr als 1000 Reisende nutzen den Stadtteilbahnhof täglich und es wären laut Umfrage noch mehr, wenn er in besseren Zustand wäre“, schildert Tramer.

Verbandsmitglied Ulla Gooß berichtet, dass ein entsprechender Antrag von CDU, SPD und Grünen an die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) weitergereicht worden sei. „Man wolle sich dafür einsetzen, dass der Bahnhof in Stand gesetzt wird, lautete die Antwort bereits im März“, sagt Gooß. Die Arbeiten seien im Zusammenhang mit der Diskussion um die ICE-Trasse bislang hinausgeschoben worden. Nun sei zu hören, dass die Sanierung des Eberstädter Bahnhofs bis zur Inbetriebnahme der Pfung–stadt-Bahn 2008 abgeschlossen sein soll.

Auf Nachfrage bestätigt Ilona Jäger, Pressebeauftragte der Dadina: „Die Instandsetzung des Bahnhofs wird parallel zum Ausbau der Pfungstadt-Bahn vorangetrieben.“ Zuständig hierfür seien in erster Linie die Stadt Darmstadt und die Deutsche Bahn-AG. „Die Dadina ist beratend tätig und unterstützt die Sanierung in diesem Sinn“, sagt Jäger.

„Mit Worten geben wir uns nicht zufrieden“, pocht der Ortsverband auf die Sanierung. Da könne auch der intakte Schokoladenautomat am Bahnhof die Sache nicht versüßen.

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