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03.01.2006

Quelle:Darmstädter Echo

Auch Raketen produzieren Feinstaub

Feuerwerk: Messstellen verzeichnen kurzfristig einen Anstieg ums Zwanzigfache

Wer sich die Feinstaub-Werte der Messstellen Hügelstraße und Mueller-Anlage in der Silvesternacht ansieht, stellt zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens einen raketenartigen Anstieg um bis zum Zwanzigfachen des Normalwertes fest: Folge des Silvesterfeuerwerks.

Kein Wunder, denn Feuerwerkskörper bestehen zum einen aus den farbgebenden anorganischen Salzen wie Barium, Kalium, Kalzium oder Kupfer. „Die Teilchen verbrennen nicht, sondern kommen wieder runter“, erläutert Chemiker Rainer Hill von der Staatlichen Materialprüfungsanstalt in Darmstadt. Zudem enthält Feuerwerk organische Stoffe wie Kohle, Schwarzpulver oder Schwefel, dazu die Papierhülse: „Das gibt entsprechende Stäube, vor allem, wenn es nur verkokelt“, sagt Hill. Es sei wie bei Autos: „Alles was nicht verbrennt, kommt hinten wieder raus.“

Diplom-Meteorologe Gerhard Manier, der die Redaktion mit einer E-Mail auf dieses Silvester-Phänomen aufmerksam machte, geht allerdings nicht davon aus, dass der kurzfristige Anstieg zu einer Überschreitung des Grenzwertes geführt hat. Denn für die Überschreitung relevant sei das aus allen stündlich gemessenen Werten errechnete Tagesmittel. Manier untersucht derzeit im Auftrag der Stadt, wie Verkehrsaufkommen, Feinstaubmenge und die meteorologischen Faktoren Temperatur, Wind und Feuchtigkeit zusammenhängen.

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