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14.01.2006

Quelle:Darmstädter Echo

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Umbau der B 45: Vierspurige Brücken und vier Kreisel

Projekt: Behörde stellt erste Planungen für viel befahrenen Odenwaldstrecke vor – Nadelöhr Semder Kreuz

„Stau is' nur hinne schlimm, vorne gäjt's“, hat Blödler Bodo Bach mal zum Besten gegeben. Wer diesen Satz intus hat, muss immer wieder daran denken, wenn er sich wochentags ab 16 Uhr auf der B 45 von Dieburg Richtung Groß-Umstadt bewegt. Ist die Ampel am Semder Kreuz erst einmal in Sicht, „gäjt's“. Aber bis dahin braucht's Geduld.

Schon seit Jahren werden Modelle diskutiert, wie diesem neuralgischen Punkt beizukommen ist. Unlängst wurde mal wieder eine tageszeit-abhängige Veränderung der Ampelschaltung ins Gespräch gebracht, vor Jahren ging es um eine Kreisverkehrs-Lösung.

Dies wurde vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) in Darmstadt abgelehnt, weil ein Kreisel auf einer Kreuzung mit derart hoher Verkehrsbelastung – mehr als 22 000 Fahrzeuge pro Tag auf der B 45 – nicht funktioniere. Auch eine Veränderung der Ampelschaltung – mit längeren Rot-Phasen für den Verkehr auf der L 3115 – sei keine wirkliche Lösung und die lange Wartezeit Verkehrsteilnehmern aus Richtung Semd oder Richen nicht zumutbar. Die Verkehrsdichte werde auf der B 45 weiter deutlich zunehmen.

Schon lange ist auch von einem vierspurigen Ausbau der B 45 von der B 26 bei Dieburg bis zur Anschlussstelle Groß-Umstadt Nord die Rede. Dieser Ausbau sei allerdings im Bundesverkehrswegeplan nur unter der Rubrik „weiterer Bedarf“ aufgenommen worden, erklärt Fred Nerschbach, Chef des ASV, im Gespräch mit dem ECHO. In der Groß-Umstädter Kommunalpolitik geht man deshalb davon aus, dass dieser Ausbau nicht vor dem Jahr 2010 realisiert wird.

Die Planer des ASV haben sich deswegen daran gemacht, Teillösungen für das Semder Kreuz und die Anschlussstelle Groß-Umstadt Nord zu entwerfen, die möglicherweise vorab zu verwirklichen sind und zu einer spürbaren Entspannung der Verkehrssituation beitragen können. Denn südlich von Groß-Umstadt – Richtung Höchst und Erbach – halbiert sich das Verkehrsaufkommen.

Erste Planungen wurden unlängst im Groß-Umstädter Bauausschuss vorgestellt und im Semder Ortsbeirat besprochen. Die Diskussion in der Bevölkerung hält an.

„Da sind noch viele Details zu klären“, bremst Nerschbach am Telefon, „aber von der Grundstruktur her wollen wir eine Lösung nach dem vorgelegten Modell entwickeln.“ Das sieht für das Semder Kreuz und die Anschlussstelle Groß-Umstadt Nord jeweils ein vierspuriges Brückenbauwerk für die B 45 vor.

Die L 3115 (Richen/Semd) sowie die Anschlüsse an die Georg-August-Zinn-Straße, die Nordspange und die Aussiedlerhöfe südwestlich von Umstadt sollen darunter hindurchgeführt werden – mit kreuzungsfreien Verknüpfungen durch Kreisel auf beiden Seiten.

Beide Planungen sind nur indirekt miteinander verknüpft und könnten einzeln realisiert werden – „je nachdem, für welches Projekt zuerst das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen und eine Finanzierung vorhanden ist“, so Nerschbach. Ob die B 45 auch zwischen den beiden Brückenbauwerken vierspurig ausgeführt wird, bleibt dabei zunächst offen.

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