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07.06.2005

Quelle:Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Verkehrsminister Dr. Rhiel stellt Zwischenergebnisse der LKW-Verkehrszählungen auf Bundesstraßen in Hessen vor

Entlastung von LKW-Verkehren in Bickenbach (B3) und Körle (B83)

Hessens Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel hat heute Zwischenergebnisse zu Zählungen von LKW-Verkehren auf Bundesstraßen in Hessen im Internet veröffentlicht (www.wirtschaft.hessen.de). Gleichzeitig kündigte Dr. Rhiel an, dass die Anwohner an den Ortsdurchfahrten in Bickenbach (B3) und Körle (B 83) durch Maßnahmen wie Durchfahrtsverbote oder Verkehrsumleitungen und für den überregionalen Schwerlastverkehr in Kürze entlastet werden sollen.

Um Veränderungen im LKW-Aufkommen zu untersuchen, hatte die Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung speziell vor Einführung der Maut 12 automatische Dauerzählstellen in Hessen auf Bundesstraßen eingerichtet, die als Maut-Ausweichstrecken in Frage kamen und zusätzlichen LKW-Verkehr erwarten ließen. Diese Zählstellen wurden von der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung monatlich ausgewertet, so dass die Verkehrsmengen in den Monaten des Jahres 2005 denen des Jahres 2004 gegenübergestellt werden können. Gezählt wurde der durchschnittliche tägliche Verkehr von Lastwagen mit Anhängern sowie Sattelzüge an Normalwerktagen ohne Samstage, Sonntage und Feiertage.

Dr. Rhiel sagte: „Die Zwischenergebnisse zeigen, dass sich der LKW-Verkehr regional sehr unterschiedlich entwickelt hat. Fünf Monate nach Einführung der LKW-Maut auf Autobahnen ist der LKW-Verkehr auf den meisten Bundesstraßen in Hessen nur moderat angestiegen. An sieben von 12 Zählstellen wurde im Mai 2005 ein Verkehrsanstieg von weniger als 20 Prozent oder sogar ein Rückgang registriert. Wo der Zuwachs prozentual höher war, handelte es sich zumeist um Bundesstraßen, auf denen täglich nur einige hundert Lastwagen verkehren, so dass die Ausgangsbasis der Steigerungen relativ gering war“, stellte Dr. Rhiel fest.

Der Minister sagte weiter: „Seit Januar vermindert sich der zusätzliche LKW-Verkehr auf der Mehrzahl der Bundesstraßen. Auch im Mai wiesen fast alle der 12 Zählstellen nur moderate Zuwächse im Vorjahresvergleich auf: An sechs Zählstellen lag der Zuwachs zwischen 100 und 300 LKW pro 24 Stunden. An drei Stellen betrug der Zuwachs weniger als 100 LKW und an zwei Zählstellen wurden weniger Lastwagen registriert als im Vorjahr. Nur an einer Stelle betrug das LKW-Plus mehr als 300 Lastwagen.“

Dr. Rhiel sagte: „Die Zwischenergebnisse lassen die Vermutung zu, dass viele LKW-Fahrer nach Einführung der Maut Autobahn-parallele Strecken mehrere Wochen lang als Ausweichrouten getestet haben. An einigen Zählstellen sind die LKW-Zahlen danach kontinuierlich in etwa auf den Stand von 2004 abgesunken. Hier ist es für die Speditionen wohl wirtschaftlicher, auf der Autobahn zu bleiben und die Maut zu bezahlen, statt Zeitverluste auf Bundesstraßen hinzunehmen. Allerdings gibt es auch Zählstellen, an denen sich ein LKW-Zuwachs dauerhaft einzustellen scheint.“ Der Minister betonte, der Zuwachs an LKW-Verkehr beinhalte auch einen Anteil in Höhe des allgemeinen jährlichen Anstieg des LKW- Aufkommens von rund 5 Prozentpunkten und könne nicht ausschließlich mit der Maut begründet werden.

Der Minister betonte, dass in jedem Einzelfall unabhängig von Existenz oder Ausmaß mautverdrängter Verkehre ständig geprüft werde, wie Anwohner an Durchgangsstraßen von der Belastung mit Lärm und Abgasen entlastet werden können. Dr. Rhiel: „Wir gehen selbstverständlich allen Beschwerden von Bürgern und Kommunalvertretern über zusätzlichen LKW-Verkehr nach. Bei berechtigten Ansprüchen werden die Behörden in Hessen auch dann verkehrliche Maßnahmen ergreifen, wenn die Belastungen nicht von der Maut verursacht wurden.“

„Als eine von zwei Sofortmaßnahmen soll die B83-Ortsdurchfahrt in Körle vom überregionalen LKW-Verkehr entlastet werden, indem eine Umfahrung ausgeschildert wird. Eine entsprechende Anordnung wird der Landrat in Kürze erlassen“, erklärte Dr. Rhiel. Diese Entlastung für die Anwohner der Durchgangsstraße sei gestern während eines Ortstermins in Körle zwischen Vertretern des Hessischen Verkehrsministeriums, Kommunalvertretern und der Polizei vereinbart worden. Es ist vorgesehen, die Wegweisung im Zuge der B 83 um Körle über die L 3221 und K 149 zu führen. Dr. Rhiel betonte, dass diese Anordnung mit der hohen Belastung der Anwohner und nicht mit mautverdrängtem LKW-Verkehr begründet werde. Dr. Rhiel erläuterte, das Hessische Verkehrsministerium plant zusätzlich in Absprache mit den Kommunalvertretern vor Ort, den Verkehr im Bereich der B 83 zwischen Körle und Kassel-Waldau neu zu ordnen, um den LKW-Verkehr zwischen Körle und Kassel deutlich zu verringern. Es handelt sich um ein Umstufungskonzept des Straßennetzes, wobei die B 83 über die heutige L 3221 in Guxhagen an die A 7 angebunden wird. Die heutige B 83 kann dann in Körle zur Gemeindestraße, zwischen Albshausen und Wollrode zur Kreisstraße sowie zwischen Wollrode und Anschlusstelle Kassel-Waldau zur Landesstraße abgestuft werden. Die Hessische Straßenverwaltung plant die Umsetzung zum 01.01.2006.

„Als zweite Sofortmaßnahme wird die B3-Ortsdurchfahrt in Bickenbach temporär für den LKW-Verkehr gesperrt“, erklärte Dr. Rhiel. Ein Ortstermin Ende Mai 2005 habe ergeben, dass kein starker LKW-Zuwachs festzustellen ist, der auf die Maut zurück zu führen sei, teilte Dr. Rhiel mit und sagte: „In der sehr engen Ortsdurchfahrt sind jedoch bei LKW-Begegnungsverkehr die Fußgänger und insbesondere Kinder auf dem Schulweg gefährdet, so dass der LKW-Verkehr über eine neu gebaute Ortsumgehung geführt werden soll und die Ortsdurchfahrt für LKW-Durchgangsverkehr gesperrt werden kann.“ Dies sei zwischen dem Ministerium, Kommunalvertretern, der Polizei und dem Fachverband Güterkraftverkehr abgestimmt worden. Dr. Rhiel erläuterte: „Bickenbach kann dem LKW-Verkehr mit der Berta-Benz-Straße eine gut ausgebaute Umgehung der Ortslage anbieten. Im Ortstermin wurde vereinbart, dass der Knoten B 3 / Berta-Benz-Straße so umgestaltet werden soll, dass der LKW-Durchgangsverkehr auch die Umgehung erkennt und annimmt.“

Dr. Rhiel teilte mit, dass in den nächsten Wochen weitere Ortstermine an Bundestrassen geplant sind, an denen die Anwohner besonders stark belastet seien, beispielsweise in Sontra, Offental, Butzbach und Eppstein.

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