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01.11.2005

Quelle:Frankfurter Rundschau

Schwellen bremsen Radler

Auf dem Wilhelminenbuckel zwingen Poller nach Unfall zu Schrittgeschwindigkeit

Seit gestern ist das Fahrverbot für Radler auf dem Wilhelminenbuckel aufgehoben: Die Stadt ließ vier doppelreihige Schwellen aus Aluminium in der Fußgängerzone verlegen, um Raser zu bremsen. Anlass war ein Unfall im September, bei dem ein Radfahrer einen Fußgänger schwer verletzte.

Nicht alle, aber viele haben sich an das Absteige-Gebot gehalten. Guenther Pleil vom Ordnungsamt gab Mitte Oktober bekannt, dass die Polizei seit der Anfang September verhängten Sperrung bei stichprobenartigen Kontrollen zwischen 700 und 900 Radfahrer angehalten habe, die auf der abschüssigen Strecke zwischen Hügel- und Elisabethenstraße nicht vom Sattel abgestiegen seien.

Die nach einem schweren Unfall als Sofortmaßnahme verhängte Sperrung hat seit gestern ein Ende. Die Stadt ließ, wie Ordnungsdezernent Dieter Wenzel (SPD) bereits vor zwei Wochen ankündigte, Schwellen verlegen, die Radfahrer zum Fahren in Schrittgeschwindigkeit zwingen sollen. Diese sind laut Verkehrsamtsleiter Dieter Boß in vier Doppelreihen verlegt und zwischen neun und 14 Meter lang. Der Abstand zwischen den Pollern innerhalb der Paare beträgt 40 Zentimeter, ihre Höhe 5,5 Zentimeter. Die Aluminium-Schwellen sind nicht in den Straßenbelag eingehämmert, sondern aufgeklebt. Die alten Verbotsschilder werden abmontiert und durch neue Verkehrszeichen ersetzt, die vor den Schwellen warnen.

Die in beide Richtungen, bergauf und bergab, geltende Sperrung stieß unter Bürgern auf Zustimmung – aber auch auf Ablehnung. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) etwa kritisierte sie als „überzogen“. Radler seien, so der ADFC, durch vielerlei Umstände – etwa zu wenige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der City – dazu gezwungen, durch die Fußgängerzone zu fahren.

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