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20.05.2003

Quelle:VDV

Verkehrserschließung durch Güterbahnen und ÖPNV wichtiger Standortfaktor in Deutschland

Anlässlich der Jahrestagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) verdeutlicht dessen Präsident Dr. E.h. Dieter Ludwig die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Verkehrsanbindung für die regionalen Wirtschaftsstandorte. Gerade die Angebote des öffentlichen Verkehrs mit Bussen und Bahnen sowie die des Schienengüterverkehrs seien regionale Qualitätsmerkmale und bestimmten zunehmend auch Standortentscheidungen von Unternehmen und Privatpersonen. Mit insgesamt mehr als 500.000 Beschäftigten im Schienengüterverkehr und ÖPNV sei der öffentliche Verkehr zudem selbst ein nicht zu vernachlässigender Standortfaktor.

So zeige das Beispiel des Großraumes Karlsruhe den Wert einer hohen Erschließungsqualität durch das vorbildliche Regionalstadtbahn-System und durch innovative Lösungen für die Bedienung des Güterverkehrs in der Region, so Ludwig . Unter anderem profitiere das DaimlerChrysler-Werk in Gaggenau von der direkten Anbindung. Auch die Entwicklung der Grundstückspreise zeige, dass gut erschlossene Standorte hoch geschätzt würden.

Karlsruhe sei mittlerweile weltweit durch seine innovativen Verkehrskonzepte bekannt. Hierzu gehöre insbesondere auch eine leistungsfähige Infrastruktur, so Ludwig. Die Bereitschaft, auf diesem Sektor zu investieren, sichere Standortqualität und dürfe daher auf keinen Fall unter die Räder derzeitiger Finanzprobleme kommen. Eine gute Infrastruktur für den öffentlichen Verkehr im Güter- und Personenbereich zahle sich in Attraktivität für steuerzahlende Bürger und potentielle Investoren aus. Es müsse nicht soweit kommen wie im US-Bundesstaat Washington, dem der Weltkonzern Boeing die Abwanderung der Flugzeugproduktion angedroht habe, da er keine Alternative zum unertragbaren täglichen Stau auf der Straße biete. Um den Standort Deutschland weiter zu fördern, so Ludwig, sei folglich eine kontinuierliche Qualitätssicherung durch Unterhaltung der Verkehrsinfrastruktur und deren Ausbau auf hohem Niveau notwendig. Gerade um die prognostizierten Verkehrszuwächse bewältigen zu können, bedürfe es der Wahrnehmung aktiver öffentlicher Verantwortung.

Auf dem Weltmarkt habe “made in Germany“ im Sektor des öffentlichen Verkehrs bei Betreibern und Produzenten einen guten Namen. Dies werde in Zukunft nur dann der Fall sein können, wenn richtungsweisende Lösungen wie in Karlsruhe und anderen Regionen auch in Zukunft nicht aus Finanzgründen in den Schubladen der Planer blieben, sondern in der praktischen Umsetzung überzeugen könnten. Dies erfordere trotz aller Effizienzsteigerungen auch finanzielles Engagement. Nur über die überzeugende Qualität der hierzulande angebotenen Rahmenbedingungen für den öffentlichen Verkehr – nicht durch einen Wettlauf in der Reduzierung von Standards – lasse sich der hohe Standard des Standortes Deutschland auf Dauer halten.

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