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02.03.2007

Quelle:Darmstädter Echo

Kreis macht Tempo bei Verkehrsplanung

Straßen: Fachbüros analysieren Lage hinterm Lohbergtunnel – Ist die Ostumgehung sinnvoll?

DARMSTADT-DIEBURG. Mit einem 200 000 Euro teuren Verkehrsentwicklungsplan will der Landkreis Darmstadt-Dieburg die Debatte um neue Straßen östlich von Darmstadt auf solide Füße stellen. Zwei Fachbüros sollen in den nächsten 15 Monaten Fahrzeuge zählen, Analysen und Ideen vorlegen.

Der Fokus der Untersuchungen liegt auf der Verkehrsentwicklung nach Öffnung des Lohbergtunnels bei Nieder-Ramstadt. Zählungen vor und nach der Tunnelöffnung im Sommer sind dazu vorgesehen. Anschließend, wahrscheinlich schon im Herbst 2007, werde es eine erste Bewertung der Alternativen „Ostumgehung Ober-Ramstadt“ und „Umgehung Ober-Ramstadt/Hahn“ geben, kündigte Landrat Alfred Jakoubek am Freitag an.

Gegen die Ostumgehung zieht seit geraumer Zeit die Bürgerinitiative „Keine Fernstraße Ober-Ramstadt-Ost“ zu Felde. In Ober-Ramstadt gegründet, mobilisierte die Initiative inzwischen Gleichgesinnte in Lengfeld, Zipfen und Hahn, wo inzwischen zum Teil eigene Initiativen existieren. Auch in Reinheim gab es am Donnerstagabend eine Bürgerversammlung, bei der sich 38 Anwesende bei neun Enthaltungen für die Gründung einer Bürgerinitiative aussprachen.

Wie Initiator Robert Schweizer auf ECHO-Anfrage mitteilte, fanden sich noch während der Bürgerversammlung etwa fünf Engagierte zu einem „ausführenden Komitee“ zusammen, die künftig die Interessen der neu gegründeten Initiative in die Öffentlichkeit tragen. Etliche weitere Teilnehmer der Versammlung signalisierten ihre Bereitschaft zur Mitarbeit durch Eintrag in eine Liste.

Der Verkehrsentwicklungsplan zielt nach Angaben von Landrat Jakoubek auch auch auf eine enge Verknüpfung mit dem geplanten Feinstaub-Aktionsplan für Mühltal, Ober-Ramstadt, Otzberg, Reinheim und Roßdorf ab. Vordringliches Ziel sei es, „den Landkreis von überregionalem Transitverkehr freizuhalten und dennoch die Mobilität für die Menschen und die Wirtschaft sicherzustellen“.

Die „Fachbüros Habermehl und Follmann, Ingenieurgesellschaft mbH aus Rodgau“, sowie die „Steteplanung“ aus Darmstadt haben den Zuschlag für die Erstellung des Verkehrsplans bekommen.

Bis zum Sommer 2008 sollen sie „einen Katalog umsetzbarer Maßnahmen für ein dauerhaft leistungsfähiges und zugleich umwelt- und sozialverträgliches Verkehrsnetz“ vorlegen, so der Landrat.

Die Verkehrsbüros brächten Erfahrungen aus dem Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Darmstadt und der jüngsten Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation Dadina mit.

Der Kreis will bei seinem Verkehrsplan eng mit den 23 Städten und Gemeinden und den maßgeblichen Landesbehörden zusammenarbeiten. Darüber hinaus soll eine Abstimmung mit den Nachbarn, insbesondere aber mit Darmstadt erfolgen.

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