Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung des Hallendachs haben am Montagmorgen am Hauptbahnhof für zeitweiliges Chaos im Berufsverkehr gesorgt. Wie FR-Leser Martin M., selbst Pendler mit dem Ziel Frankfurt berichtete, waren die Gleise 3 und 4 gesperrt, auf denen die Regionalbahnen ursprünglich verkehren sollten.
Fahrgäste wurden deshalb per Lautsprecherdurchsage gebeten, auf das am Rande liegende Ersatzgleis 1 auszuweichen. Der Zugang dorthin ist jedoch nicht über die normalen Auf- und Abgänge in der Gleishalle möglich, sondern führt die Reisenden durch ein enges Treppenhaus, an deren Ende eine schmale Tür auf das Ersatzgleis mündete. Da sowohl aus dem Zug kommende als auch zum Gleis strömende Pendler den selben Weg nehmen mussten, kam es durch die Enge der Türöffnung zu einem "Gedränge und Gequetsche", so FR-Leser Martin M. weiter. Da einige der Pendler befürchteten, der Zuge werde nicht warten, stießen sie andere Fahrgäste einfach beiseite.
Im Zug selbst entschuldigte sich der Zugführer per Durchsage für das entstandene Chaos und wies die Fahrgäste darauf hin, dass die Unannehmlichkeit auch noch die nächsten Wochen weiter bestehen werden.
Dies bestätigt auch Bahnpressesprecher Oliver Gutheil auf Anfrage. "Die Gleissperrungen dauern noch bis zum 12. Oktober." Betrieblich sei das momentan nicht anders zu machen, auch nicht mit dem Ausweichgleis. "Das Ersatzgleis 1 ist eigentlich gar nicht mehr belegt", sagt der Bahnsprecher über die Notlösung. "Wir haben den Bahnsteig extra provisorisch angehoben, damit er während der Hallenerneuerungsarbeiten als Ersatzlösung für den S-Bahn-Verkehr zur Verfügung steht." Mögliche Alternativen zur momentan praktizierten Variante verneint der Bahnsprecher. "Man muss da in den sauren Apfel beißen", sagt Gutheil. "So groß ist der DarmstädterBahnhof nicht, dass wir jetzt extra ein Gleis bauen können."