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06.08.2005

IVDA Presseerklärung:

Wenzel will Durchfahrtsverbot für Lastwagen

Stadt und Land verhandeln über neuen Aktionsplan gegen Feinstaub / Ergebnis im September

Der Protest von Bürgern und Politik gegen den Feinstaub- Aktionsplan des Landes war erfolgreich: Die Sperrung der Hügelstraße und die Umleitung von Lastwagen durch die Landskronstraße bei Überschreitung des Grenzwertes wird nicht realisiert.

Ende September soll ein neuer Aktionsplan vorliegen, wie Verkehrsdezernent Dieter Wenzel (SPD) am Freitag mitteilte. Die überarbeitete Fassung bringe wesentliche Verbesserungen. Bei einem Treffen in dieser Woche zwischen Stadt und den zuständigen Landesministerien sei vereinbart worden, dass es keine Sperrung der Hügelstraße und Umleitung von Lastwagen über die Heidelberger Straße nach Bessungen gibt. "Diese Maßnahme wird zurückgenommen", sagte Wenzel. Bürgerinitiativen und Parteien hatten diese Vorgabe des Landes in den vergangenen Wochen heftig kritisiert. Sie argumentierten, dass die Lastwagen wegen der Umleitung doppelt so lange unterwegs sind und der Schadstoffausstoß nicht gesenkt, sondern lediglich verlagert wird. Vor allem Anwohner der jetzt schon stark befahrenen Landskronstraße in Bessungen befürchteten eine weitere Belastung ihrer Wohnstraße mit Lärm und Abgasen.

Die Stadt will in Verhandlungen mit dem Land ein generelles Durchfahrtsverbot für Lastwagen ab 3,5 Tonnen erreichen, wie Wenzel berichtete. Der Aktionsplan sah Beschränkungen nur für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen vor. Die Innenstadt soll laut Wenzel nicht nur beim Überschreiten des Grenzwertes für Laster gesperrt werden. "Vom gesunden Menschenverstand her stellt sich die Frage, warum die Lastwagen durch die Stadt fahren müssen, wenn sie auch um Darmstadt herumfahren können."

Die Sperrung für den Schwerlastverkehr in West-Ost-Richtung ist nach Ansicht von Wenzel nicht strittig. "Das wird wohl akzeptiert." Mit dem Land müsse aber über ein Durchfahrtsverbot in der Gegenrichtung verhandelt werden. Wenzel betonte, dass der neue Aktionsplan mit Städten und Gemeinden in der Nachbarschaft abgestimmt werden müsse.

Der Verein für Innovative Verkehrssysteme (IVDA) warnte vor zu großer Euphorie. Ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen durch die City verlagere den Verkehr möglicherweise in die Heinrichstraße oder den Rhönring. Besser sei ein Tempolimit in der Stadt von 30 Stundenkilometern. Dadurch sinke der Spritverbrauch, und der Abrieb von Reifen und Bremsen werde verringert.

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