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08.02.2006

Quelle:Darmstädter Echo

„Langfristig denken und planen“

Bürgerversammlung: Viele Weiterstädter lassen sich informieren und fragen nach – Ein Hauptthema: Straßenbahn

Mit rund 80 Teilnehmern war die Weiterstädter Bürgerversammlung am Montagabend so gut besucht wie seit Jahren nicht. Auch in ihrer Dauer übertraf die Versammlung im Bürgerzentrum Weiterstadt vergleichbare Veranstaltungen um Längen. Zwei Stunden lang brachten Bürger ihre Anliegen vor, und hätten Weiterstadts Karnevalisten nicht so laut geprobt und die Bühne dekoriert, wäre die Sitzung sicher noch länger gewesen.

Fast eine Stunde dauerte der Bericht aus der Verwaltung von Weiterstadts Bürgermeister Peter Rohrbach. Er appellierte an die Bürger, sich über die Vorteile einer Straßenbahnanbindung Weiterstadts Gedanken zu machen. „Sie wird nicht für jetzt gebaut, sondern für die nächsten 30 Jahre, wir müssen langfristig denken und schon jetzt planen“, sagte er. Auch betonte er, dass nach heutigen Berechnungen von dem 55 Millionen Euro teuren Projekt rund 7,5 Millionen die Stadt zahlen müsste. „Wieviel Zuschüsse es in zehn Jahren gibt, weiß natürlich niemand. Aber wer heute über Feinstaub diskutiert, darf die Diskussion um einen Straßenbahnanschluss nicht stoppen.“

Aus der Sozialverwaltung berichtete Rohrbach, dass mit der privat geführten und von der Stadt mit jährlich 15 000 Euro unterstützten Einrichtung „Pinocchio“ in der Darmstädter Straße die Kleinkindbetreuung unter drei Jahren „in Gang kommt. Es gibt bereits eine Warteliste. Derzeit wird geprüft, wie die Einrichtung erweitert werden kann“, beschrieb Rohrbach.

In der Rudolf-Diesel-Straße wird es bald einen Schutzstreifen für Radfahrer geben, das Gewerbegebiet West soll in Höhe Kleingartenanlage in der Darmstädter Straße und an der Bundesstraße 42 an das Gewerbegebiet West angeschlossen werden. Auch eine Busverbindung zur Justizvollzugsanstalt (JVA) sei angedacht, teilte Rohrbach mit.

Wie die Wahlmaschinen bei der Kommunalwahl am 26. März bedient werden, darüber informiert eine Broschüre der Stadtverwaltung. „Wer mit den Stimmzetteln umgehen konnte, wird auch die Computer bedienen können, ist der Rathauschef sicher. „Keine Angst vor den Maschinen.“

Anschließend brachten Bürger Hinweise und Meinungen zu verschiedenen Themen im Plenum vor. Dass bei einer Straßenbahnführung entlang der Bundesstraße 42 Pendelbusse in die Innenstadt erforderlich seien, bemerkte ein Bürger. „Dann hätten wir wieder den gleichen Salat mit dem Busverkehr.“

Um die beschnittenen Bäume vor dem DRK-Heim am Braunshardter Tännchen sorgte sich ein weiterer Bürger. „Die Stellen müssten abgeschmiert werden“, kritisierte er. Auch die Bepflanzung an der Hochtanner Brücke wurde bemängelt. „Da müsste ein Zaun drum, sonst fressen die Kaninchen alles ab“, schlug ein Bürger vor. Wie hoch die Lärmschutzwand entlang der Nordwestschleife des Autobahnkleeblatts wird, wollte ein anderer wissen.

Nicht alle Fragen konnte Rohrbach schon während der Sitzung beantworten, manche Anliegen konnten jedoch sofort geklärt werden. So wies der Rathauschef darauf hin, dass in Weiterstadt eine Kehrpflicht besteht und die Stadt zum Teil Ordnungsgelder verordnet, wenn Gehwege nicht von Hauseigentümern gepflegt werden.

Wieder einmal hatte ein Bürger bemängelt, „dass noch im Mai Splitt vom Winter auf dem Gehweg liegt.“ Auch um das Schneiden der Hecken müssen sich Hauseigentümer kümmern. „Das ist auch eine Frage der Verkehrssicherheit“, sagte Rohrbach.

Mehr Sicherheit für Schüler soll die Verlegung der Bushaltestellen von der Darmstädter Straße in den Büttelborner Weg bringen. Im Zuge dieser Baumaßnahme soll auch ein Vorwegweiser angebracht werden, der die Straßenführung an der Kreuzung vor dem Hallenbad anzeigt.

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