Aktionstag: „In die Stadt – ohne mein Auto“: Beitrag zum Klimaschutz – Schwerpunkt: Sichere Straßen für Kinder
Einen Beitrag zum Klimaschutz kann jeder leisten. Die Formel ist einfach und bekannt: Man muss nur mal seinen Wagen stehen lassen und auf Fahrrad, Bus oder Bahn umsteigen.
„So engagiert man sich ohne viel Mühe“, sagte Klaus Feuchtinger am gestrigen Mittwoch zur Eröffnung des europaweiten Aktionstages „In die Stadt – ohne mein Auto“. Doch trotz aller Einfachheit: Noch immer seien dreißig Prozent aller Autofahrten von geringer Länge, nämlich von weniger als einem Kilometer, berichtete der Stadtrat.
Das Dezernat für Stadtökologie stellte in diesem Jahr die jüngsten Verkehrsteilnehmer in den Mittelpunkt. Das Motto des Aktionstages: „Sichere Straßen für Kinder“. Aus „symbolischen Gründen“ habe man einen Teil der Grafenstraße gesperrt, schließlich sei diese ein „gefährliches Terrain“, erläuterte Stadtrat Feuchtinger. Mehr als 2000 Kinder und Jugendliche würden jährlich in der Europäischen Union durch Unfälle getötet. Hinzu kämen Krankheiten aufgrund gesundheitsschädlicher Emissionen und der Luftverschmutzung.
Von Heag bis Polizei, vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club bis zum Roten Kreuz beteiligten sich allerlei Gruppen, Organisationen und Unternehmen am Aktionstag. Auf einem kleinen Roller- und Fahrrad-Parcours konnte zum Beispiel richtiges Verhalten im Straßenverkehr eingeübt werden.
Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) zeigte mit seinem Lernsoftware-Programm für Elf- bis Vierzehnjährige, was man als Radfahrer in der Stadt wissen sollte. Nach dem theoretischen Teil motivierten „Forschungsaufgaben“ zum Ausprobieren im realen Umfeld. „Radfahren lernt man schließlich nicht am PC“, sagte Ulrike Hacke vom IWU.
Bündnis90/Die Grünen hatten den Aktionstag zum Anlass genommen, bereits am Morgen zu einer kostenlosen Straßenbahnfahrt von Eberstadt bis zum Böllenfalltor und zurück einzuladen, um die Darmstädter auf die Alternativen zum Autofahren aufmerksam zu machen.Auch OB-Kandidatin Daniela Wagner stieg in die Bahn. Und das nicht nur zu symbolischen Zwecken. „Ich kann ganz gut aus Nutzersicht mitreden“, sagte Wagner. Auch privat macht sie von den Möglichkeiten des Öffentlichen Personen Nahverkehrs Gebrauch (ÖPNV). Ihre Meinung: Das Angebot in Darmstadt sei für eine Stadt dieser Größe „ziemlich gut“.
Die Stadträtin glaubt, dass vor allem das Bedürfnis nach individueller Zeitgestaltung dazu führe, dass viele Menschen eben doch noch oft selbst den Schlüssel ins Zündschloss stecken. Schließlich erfordere es schon ein wenig Disziplin, sich an den Fahrplan zu halten.
Die beiden Schülerinnen Nadine Dominick (18) und Kathrin Hagenbucher (19), die für einige Stationen an der kostenlosen Fahrt teilnahmen, nutzen das Angebot des ÖPNV generell gern – um zur Schule zu kommen oder auch, um abends in der Stadt mal was trinken zu gehen. Und so tun sie ganz nebenbei auch noch etwas für den Klimaschutz.