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30.05.2005

Quelle:Darmstädter Echo

Neun Millionen Euro für fünfzehn Minuten

Bahn: Ostbahnhof doch noch eine direkte Verbindung nach Frankfurt

„Mehr Prosperität für die ganze Region“ verspricht sich Landrat Alfred Jakoubek (Kreis Darmstadt-Dieburg) von den Gleisarbeiten, die am Freitag mit einem Ersten Spatenstich am Darmstädter Nordbahnhof begonnen haben. Sie sollen eine Direktverbindung vom Odenwald nach Frankfurt ermöglichen, ohne das bisherige Umsteigen im Darmstädter Hauptbahnhof.

Lange war um das Projekt gerungen worden, und in diesem Ringen hat Jakoubek eine besonders starke Rolle gespielt, wie ihm Darmstadts Stadtrat Klaus Feuchtinger bescheinigte. Einer, der ebenfalls großen Anteil an der Modernisierung der Odenwaldbahn hat, konnte am Freitag beim Spatenstich nicht teilnehmen: Horst Schnur, der Landrat aus Erbach.

In den Kreisen Darmstadt-Dieburg und Odenwald verspricht man sich von der direkten Verbindung nach Frankfurt so viel, dass man bereits ein „Entwicklungsband“ (Jakoubek) entlang der Bahnlinie konzipiere. Jede Gemeinde könne dann, wie es Groß-Umstadt vormache, nach eigenen Vorstellungen für neue Arbeitsplätze sorgen.

Denn nach Ansicht Jakoubeks muss der Pendlerstrom sich nicht nur vom Odenwald nach Frankfurt bewegen. Auch umgekehrt sei eine Entwicklung möglich.

Profitieren kann auch die Stadt Darmstadt. Nun erhält der Ostbahnhof doch noch eine direkte Verbindung nach Frankfurt, nachdem die Idee einer Verlängerung der S-Bahn bis an die Aschaffenburger Straße gescheitert war. Das kann den kleinen Bahnhof am Rande des Woogsviertels zu einem Knotenpunkt aufwerten, zumal hier auch ein Omnibus-Umsteigepunkt geplant ist.

Neun Millionen Euro werden die Umbauarbeiten kosten, sagte Stefan Zander von der DB Netz AG. Das sei für fünfzehn Minuten Zeitgewinn ein erstaunlich niedriger Preis bei Netzausbau.

Das eigentliche Gleis nach Frankfurt, die so genannte Jakoubek-Kurve, ist vorhanden. Nur gibt es keine Verbindung der Odenwaldbahn dorthin. Die wird nun mit sechs Weichen, zwei Kreuzungen, 19 Signalen, 2,1 Kilometer Schienenstrang und sechs Kilometer Kabel geschaffen. Am 11. Dezember, wenn der neue Fahrplan in Kraft tritt, wird der erste Direktzug nach Frankfurt fahren. Solange müssen die Anlieger am Nordbahnhof den Baulärm ertragen.

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