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30.06.2005

Quelle:Pressemitteilung der Stadt Darmstadt

„Mobil in Darmstadt“: Auch barrierefrei

Stadt will behindertengerechte Verkehrswege weiter ausbauen

Zu den zentralen Zielen der städtischen Verkehrsstrategie „Mobil in Darmstadt“ gehört, Darmstadt flächendeckend barrierefrei zu machen. „Wir berücksichtigen von vornherein die Barrierefreiheit in Darmstadt“, so Bau- und Verkehrsdezernent Dieter Wenzel. Dabei setzt er bewusst auf ein ganzes Bündel von Aktivitäten, um in Darmstadt behindertengerechte Verkehrswege weiter auszubauen. Von den insgesamt 350 im Stadtgebiet vorhandenen ÖPNV-Haltestellen für Busse und Straßenbahnen sind laut Bau- und Verkehrsdezernent Dieter Wenzel „bereits 113 behindertengerecht umgebaut.“

All dies geschehe in enger, guter Abstimmung mit der Behindertenbeauftragten der Stadt, Monika Rau, wie auch den Darmstädter Behinderten-Verbänden wie zum Beispiel dem CBF Darmstadt (Club Behinderter und ihrer Freunde). Kennzeichen der neuen Haltestellen: ein extra hoher Bordstein, um Rollstuhlfahrern den fast niveaugleichen Einstieg in Bus und Tram zu ermöglichen. Auch bekommen die Bordsteine eine Abrundung, die das sehr nahe Heranfahren der Busse ermöglichen, so Verkehrsplaner Norbert Stoll. Die Gefahr, dass Rollstuhlfahrer zwischen Bus und Bordsteinkante hängen bleiben, soll so verringert werden. Künftig setzt die Stadt bei den Haltestellen auf „Kasseler Bordstein“ und sogenannte Blindenleitstreifen. Die Rillenplatten mit breiten Rillen dienen dazu, „dass blinde Menschen sie mit ihrem weißen Blindenstock abtasten und so genau merken können, wo sie einsteigen müssen“, so die städtische Behindertenbeauftragte Rau. Für die Jahre 2005 und 2006 plant die Stadt nun sechs weitere Haltestellen dieser Art. Gesamtkosten: 200.000 Euro.

Ebenfalls geplant sind Blinden-Leitsysteme (als Trennung zwischen niveaugleichen Fuß- und Radwegen, aber auch an den ÖPNV-Haltestellen). Auch hier setzt man bei der Stadt von diesem Jahr an auf Rillenplatten mit breiten Rillen (circa 20 Millimeter). Auch die Bordsteinecken der Stadt – es sind insgesamt 2480 – werden schrittweise behindertengerecht umgestaltet: Für die Absenkungsmaßnahmen stehen laut Stadtrat Dieter Wenzel für die beiden Haushaltsjahre 2005 und 2006 je 50.000 Euro zur Verfügung. 2224 weitere Bordstein-Absenkungen sind geplant. Die durchschnittlichen Kosten liegen pro Bordstein bei 2.900 Euro, insgesamt fallen Kosten von 6,5 Millionen Euro an.

Geplant sind die behindertengerechten Verkehrswege in Arheilgen (Römerstraße), in der Innenstadt (Ruthsstr./Pankratiusstr.), der Heimstättensiedlung (Heimstättenweg) und in Eberstadt-West (u. a. Reuterallee, Sachsenstraße, Schlesierstraße). „Wir haben deshalb eine Prioritätenliste erstellt und werden die behindertengerechten Bordsteine sukzessive verwirklichen“, erklärte Verkehrsdezernent Dieter Wenzel.

So gelten 916 Bordsteine als vordringlich (Kosten hier: 2,7 Millionen Euro), weitere 1308 sollen längerfristig umgestaltet werden. Behindertengerechte Rampen habe die Stadt, so Wenzel, bereits am Karolinenplatz, in der Arheilger Woogstraße (Höhe Haus Nr. 65), in Eberstadt-West oder auch in öffentlichen Gebäuden wie dem Justus-Liebig-Haus. Auch bei eigenen Gebäuden und Liegenschaften müsse, so Wenzel, „die Stadt Vorreiter spielen für ein behindertengerechtes Darmstadt.“ Bei neueren Gebäuden wie dem Hochbau- und Maschinenamt seien behindertengerechte Architektur und Zugänge (Treppenlift und Behindertentoilette) selbstverständlich.

Die Behindertenbeauftragte Monika Rau lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den städtischen Ämtern wie dem Straßenverkehrsamt. „Unser Ziel ist die flächendeckende Barrierefreiheit in Darmstadt, aber da gibt es noch sehr viel zu tun“, verweist Dezernent Dieter Wenzel auf eine langfristig angelegte Strategie.

Im Stadtfoyer des Neuen Rathauses sind drei nützliche Stadtpläne für Behinderte erhältlich: Die „Unbehindert“-Karten verzeichnen für die Innenstadt, Eberstadt und den Darmstädter Norden (Arheilgen / Wixhausen / Kranichstein) genau, wo es überall barrierefreie Gebäude, behindertengerechte Bordsteinabsenkungen oder etwa Behindertentoiletten gibt. Daneben beinhalten die „Unbehindert“-Stadtfaltpläne aber auch Wissenswertes über Darmstädter Sozial- und Behinderteneinrichtungen, Adressen von Behörden und Infos zur Stadtgeschichte. Künftig sollen die Stadtpläne ständig neu aktualisiert erscheinen.

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