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20.03.2006

Quelle:Stadt Darmstadt

Die Odenwaldbahn bekommt einen neuen Halt „TU-Lichtwiese“

Dezernent Klaus Feuchtinger und Architektin Monika Weber-Pahl stellen die Planungen vor: Kosten 2,1 Millionen Euro

In gut einem Jahr soll der neue Zughalt auf der Lichtwiese fertig sein. „Mich schmerzt zwar jeder Baum, der da jetzt gerade fällt, aber diese Baumaßnahme ist sinnvoll", sagt der zuständige Dezernent Klaus Feuchtinger. An der TU-Lichtwiese entsteht mit dem neuen Halt der Odenwaldbahn ein sichtbares Zeichen: "Wir wollen die Menschen ja zum Umsteigen auf Busse und Bahnen bewegen. Und diese neue Haltestelle bringt eine deutliche Verbesserung der Anbindung für TU-Studierende und die wissenschaftlichen Mitarbeiter zum Hauptbahnhof, nach Frankfurt und in den Odenwald,“ so Feuchtinger bei der Vorstellung der Planungen. Auch Bessunger werden diese neue Haltestelle nutzen - für Ausflüge in die ganze Rhein-Main-Region. Denn in die Odenwaldbahn kann man auch sein Rad mitnehmen. Der RMV sei dabei, die Engpässe bei der Odenwaldbahn in den Griff zu kriegen, ist Feuchtinger sicher.

Der zusätzliche Haltepunkt, den die Stadt auf der Strecke der modernisierten Odenwaldbahn zusammen mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der DB Station&Services AG plant, wird 2,1 Millionen Euro kosten. 800.000 Euro Haushaltsmittel sind für das Jahr 2006 etatisiert, sagt Feuchtinger.

Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter bekommen durch den Haltepunkt einen direkten Anschluss an das Schienennetz – mit Fahrtmöglichkeiten in Richtung Odenwald, Darmstadt Hauptbahnhof und Frankfurt Hauptbahnhof. Laut Feuchtinger erwartet die Wissenschaftsstadt aber auch eine deutliche Entlastung der derzeit stark frequentierten Buslinie K vom Hauptbahnhof zur TU-Lichtwiese. „Interessant wird der Stopp vor allem durch die künftige Direktverbindung zum Frankfurter Hauptbahnhof mit Halt in Darmstadt Ost und Darmstadt Nord. Dies wird nicht nur praktisch, weil es kein Umsteigen mehr gibt, sondern auch zeitlich ein Gewinn sein“, freut sich Feuchtinger. Er ist sicher, diese Zugstation wird auch Menschen aus Bessungen anlocken. „In die Waggons der Odenwaldbahn können ja auch Fahrräder mitgenommen werden, so dass sich diese Strecken auch für Ausflüge mit dem Rad prima eignen.“

Architektin Monika Weber-Pahl vom Architekturbüro Pahl + Weber-Pahl berichtet bei der Vorstellung der Planung, das Büro habe zunächst drei Varianten für einen Eisenbahnhalt geplant. Die jetzt realisierte dritte Variante habe den Vorteil, dass sie „den Naturraum mit den großen Wiesenflächen, dem Hang und dem nahegelegenen Darmbach in Frieden lässt“. Der Bahnsteig mit einer Länge von 120 Metern – der Standardlänge für S-Bahn-Haltestationen – wird barrierefrei auf der Westseite des bestehenden Bahndammes gebaut. Von den Gebäuden der Technischen Universität werden die Wege hin zum Bahnsteig mit Asphalt befestigt und begradigt. Eine Treppe erschließt den Bahnsteig oberhalb des Viaduktes, die Fußgängerunterführung in Richtung Darmbach bleibt. Links der Treppe wird der Hang, an dem heute die Rodungsarbeiten begonnen haben, um Brut- und Setzzeiten zu berücksichtigen, mit einer barrierefreien Rampe erschlossen. Da Rampen nur eine Neigung von 6 Prozent haben dürfen, ist der Weg sehr lang, so die Architektin, deshalb sei er zick-zackförmig gestaucht und an den Hang angelegt worden.
Lichtwiese Stopp Odenwaldbahn

Rechts und links des Viaduktes werden für die Statik der markanten Bahnsteigüberdachung zwei Betonpfähle eingebaut, so die Architektin weiter. Hierfür sei eine 20 Meter lange Stahl-Glas-Konstruktion gewählt worden, die über dem bestehenden Brückendurchlass errichtet wird. „Ziel war, hier einen signifikanten Punkt zu schaffen.“ Die Wege zum Bahnsteig, die neue Bäume säumen sollen, werden mit Mastleuchten erhellt.

Wie Ingrid Pilz, Abteilungsleiterin Grünflächen- und Umweltamt mitteilt, ist die gesamte Planung darauf ausgelegt, die landschaftliche Besonderheit dieses schönen und unberührten Flecken in Darmstadt möglichst nicht zu beeinträchtigen. „Die offene Wiesenfläche bleibt ebenso erhalten, wie die Baumkulisse hinter der Haltestation sowie rechts und links daneben. Auch werden wir viele neue Bäume an den Wegen anpflanzen. “ Neben der Rampe werde des weiteren eine Sickermulde angelegt, damit kein Anschluss an den Abwasserkanal nötig wird.
Lichtwiese Odenwaldbahn Hang

Laut Monika Weber-Pahl bekommt das Eisenbahnbundesamt diese Woche noch die Pläne: „Wir hoffen auf eine zügige Bearbeitung und planen die Zeit der Sommersemester-Ferien für die Erd- und Planierungsarbeiten“. Der Weg unter der Bahnüberführung müsse nur kurzzeitig bei der Einpassung des Daches gesperrt werden, kündigte sie weiter an. Im Frühjahr 2007 soll die Fertigstellung sein.

„Jeder Zug, der hier fährt, soll auch hier halten“, kündigt Dezernent Klaus Feuchtinger an. „Der RMV arbeitet derzeit heftig daran, die Kapazität auf der Strecke zu erhöhen. Die Engpässe, die zum Start der Odenwaldbahn deutlich wurden, können sicher überwunden werden“, so Feuchtinger weiter.

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