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17.10.2005

Quelle:Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Verkehrsminister Dr. Rhiel: 10.000 Lastwagen im Jahr weniger durch Wiesbaden sind möglich!

Schienengüterverkehrsstudie zeigt Wege zur Verlagerung von LKW-Fahrten auf die Schiene

„In Wiesbaden können jährlich 10.000 bis 13.000 Lkw-Fahrten auf die Schiene verlagert werden“, teilte Hessens Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel heute in Wiesbaden mit. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Wiesbaden/ESWE Verkehrsgesellschaft mbH und des Hessischen Wirtschaftsministeriums von der TransCare AG (Wiesbaden) mit Unterstützung des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen für die Stadt Wiesbaden erstellt wurde. „Bereits im Jahr 2006 könnten erste Transportströme auf die Bahn verlagert werden“, sagte Dr. Rhiel.

In der Studie wurden Marktpotenziale für den Schienengüterverkehr im Raum Wiesbaden untersucht. Es wurde ermittelt, ob und inwieweit die in Wiesbaden ansässigen Unternehmen ihre bislang mit Lastwagen durchgeführten Transporte auf die Bahn verlagern können.

Dr. Rhiel: „Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung zeigen, dass bei acht großen, verladenden Unternehmen mit Gleisanschluss kurzfristig Transporte von insgesamt rund 200.000 Tonnen pro Jahr auf die Schiene verlagert werden können. Dies würde im Untersuchungsgebiet eine Steigerung des bestehenden Bahnverkehrs um 140 Prozent bedeuten. Das entspräche einer Entlastung von 10 Prozent des vorhandenen Lkw-Verkehrs oder rund 12.000 Lkw-Fahrten pro Jahr. Bei drei Unternehmen wäre die Verlagerung von weiteren 150.000 Tonnen pro Jahr längerfristig möglich, wobei größere Infrastrukturmaßnahmen erforderlich wären. Beispielsweise müssten Schienenanschlüsse und Verladestellen gebaut werden.“

Der Minister sagte ferner, Verlagerungen von Gütertransporten von der Straße auf die Schiene trügen auch zur Erreichung des Ziels ‚Staufreies Hessen 2015’ bei. Deshalb stelle die Landesregierung Fördermittel für Maßnahmen zur Verlagerung von Lkw-Verkehr auf die Schiene in Höhe von 560.000 Euro pro Jahr. bereit. Gefördert werden z. B. die Erneuerung von Gleisanlagen und Anschlussweichen.

Als Hintergründe für die Untersuchung erinnerte Dr. Rhiel daran, dass im Stadtgebiet Wiesbaden die DB AG die Bedienung der Güterverkehrsstellen Wiesbaden Hbf, WI-Schierstein, WI-Biebrich und Mainz-Kastel Ende 2002 eingestellt hatte.

Derzeit reaktiviert die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, unterstützt durch eine Landeszuwendung in Höhe von 139.500 Euro, Bahntransporte zur Firma Henkell & Söhnlein. Hierdurch sollen Belastungen der Stadt durch Lkw-Verkehr verringert und eine wirtschaftlichere Belieferung des Unternehmens möglich werden, sagte der Minister. Der Baubeginn fand im August dieses Jahres statt, die Inbetriebnahme soll Anfang 2006 erfolgen. Die aktuelle Studie zeigt jetzt auf, wo Bedarf für ähnliche Maßnahmen besteht.

In dem projektbegleitenden Arbeitskreis zur Erstellung der Studie waren die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, die Stadt Wiesbaden und neun an der Durchführung von Schienentransporten interessierte private Eisenbahnverkehrs¬unternehmen sowie Logistik-Dienstleister vertreten.

Eine Kurzfassung der Studie sowie Informationen zum Förderprogramm für den Schienengüterverkehr können im Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen in Wiesbaden kostenlos bezogen werden (Herr Dr. Bosserhoff 0611 / 815-3471, dietmar.bosserhoff@hsvv.hessen.de).

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