Bürgerversammlung: Belästigung durch die A 5 nimmt zu – Schwerverkehr in der Ortsdurchfahrt – Gedenkstätte
Nur wenige Wortmeldungen gab es bei der Bürgerversammlung in Gräfenhausen am Montagabend im Bürgerhaus. Zwar war die Veranstaltung mit rund 50 Gästen gut besucht. Doch konnte Bürgermeister Peter Rohrbach in seinem Bericht bereits einige Themen erörtern, so dass nur wenige Fragen übrig blieben. Die Lärmbelästigung durch die A 5 beschäftigt seit Jahren den Gräfenhäuser Hans-Jürgen Massing. Er nimmt regelmäßig Messungen auf seinem Grundstück vor. Anders als die Stadt, die an ihren Mess-Stationen seit dem Jahr 2001 einen Anstieg von 61 auf 63 Dezibel verzeichnete, kommt Massing zu dem Ergebnis, dass der Lärm sogar um vier Dezibel gestiegen sei. Wegen des erhöhten Lärmpegels hat Weiterstadt beim Verkehrsministerium beantragt, die Inanspruchnahme des so genannten Schallschutz-Programms neu zu berechnen. Laut Rohrbach könnte dieses Programm durch die neuen Messwerte ausgebaut werden.
Auch informierte der Rathauschef, dass die Errichtung eines Lärmschutzwalls entlang der A 5 demnächst im Ausschuss diskutiert wird, unabhängig davon, ob die Deutsche Bahn AG eine solche Maßnahme beim Bau einer ICE-Strecke vorsieht (wir haben berichtet). „Was das Thema ICE betrifft, herrscht momentan Totenstille. Wenn wir warten, bis die Bahn tätig wird, können wir lange warten. Vielleicht gibt unsere Bereitschaft, einen Lärmschutzwall zu errichten, der Bahn einen neuen Anstoß“, sagte Rohrbach.
Dass bei der Umgestaltung des Postplatzes eine Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Holocaust errichtet werden soll, darauf drängte der Gräfenhäuser Heinz Knöbel. Er habe die Ortsvereine angeschrieben und sie gebeten, ihre Vorstellungen von einer Gedenkstätte mitzuteilen. Etwa 40 Juden haben in Gräfenhausen gelebt. Wie Rohrbach mitteilte, ist in allen drei Varianten des geplanten Umbaus eine Gedenkstätte vorgesehen.
Eine Feinstaubmessung in allen Durchgangsstraßen Gräfenhausens forderte eine Bürgerin. „Der Schwerverkehr hat so zugenommen, da ist die Belastung sicher hoch“, so ihr Argument. Rohrbach wies darauf hin, dass solche Messungen vom Regierungspräsidium Darmstadt veranlasst werden müssen. „Bevor in Gräfenhausen gemessen wird, gibt es Straßen in Weiterstadt, in denen die Belastung noch größer ist, wie die Darmstädter Straße und die Rudolf-Diesel-Straße“, entgegnete Rohrbach. Trotzdem wolle er beim RP einen Antrag auf Messung stellen.
Nichts zu Lachen haben Raser auf dem Erzhäuser Weg. Hier wird es neben einem Hinweis auf erlaubte 30 Stundenkilometer künftig Radarkontrollen geben. Auch den Weiterstädter Weg haben die Hilfspolizisten im Blick.
Auch Erfreuliches gab es zu berichten. Die Grillhütte am Steinrodsee wird demnächst erweitert. Neben einem Geräte- und Materialschuppen wird ein Außengrill angebracht. Positives vermeldete Bürgermeister Rohrbach auch über die Kinderbetreuung. Diese sei in dem Stadtteil „umfassend gewährleistet“.