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17.08.2007

Quelle:Darmstädter Echo

„Möglichst schnell mit Mehdorn reden“

ICE: Bergsträßer Landrat Wilkes (CDU) fordert konstruktiven Beitrag der Metropolregion Rhein-Neckar

HEPPENHEIM. Der Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes (CDU) fordert direkte Verhandlungen zwischen dem ICE-Forum Rhein-Neckar und dem Chef der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, über den Streckenverlauf der geplanten Schnellbahntrasse im Raum Mannheim. Ziel müsse es sein, ähnlich wie für Darmstadt einen Kompromiss zu finden, damit die ICE-Strecke wie geplant 2017 in Betrieb genommen werden kann.

Wilkes, der Mitglied im ICE-Forum ist, sagte gestern in Heppenheim, eine Blockadehaltung könne die von der Bahn favorisierte Bypass-Lösung zwar verhindern. Damit gerate aber das gesamte Projekt in Gefahr. „Die neue Trasse ist für uns von größtem Interesse. Wir brauchen die Schiene, weil Straßen und Autobahnen längst überlastet sind“, so der Landrat weiter, der vor allem den direkten Zusammenhang mit der von der Metropolregion Rhein-Neckar geforderten S-Bahn herstellt. „Die Region wartet auf die S-Bahn“, sagte er.

Dass der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) die Linien des Schienen-Personennahverkehrs vor allem in Ost-West-Richtung ausbaut, stehe im Widerspruch zum Bedarf. Die Nord-Süd-Verbindungen könnten nur deshalb nicht ausgebaut werden, weil auf den bestehenden Schienenwegen keine Kapazitäten frei sind.

Wilkes befürchtet, dass sich bei unveränderter Haltung des ICE-Forums nicht nur die Planung für die neue Schnellbahntrasse verzögert; am Ende wäre der Bypass zwar verhindert, doch damit das gesamte Projekt, weil dann die Haushaltsmittel von Bund und Bahn an anderer Stelle investiert würden. Die Bahn hat angedeutet, dass sie sich bei weiterhin starrer Haltung der Rhein-Neckar-Region auf den Ausbau anderer Verbindungen konzentrieren werde. Hochgeschwindigkeitszüge könnten dann zwischen Köln und München über die Strecke Würzburg-Nürnberg fahren.

„Wir sprechen nicht mit der Bahn, sondern nur mit uns selbst“, so der Vorwurf von Wilkes an das ICE-Forum. Als vorbildlich sieht er die Art und Weise, wie Darmstadts Oberbürgermeister Walter Hoffmann (SPD) in direkten Verhandlungen einen Durchbruch erzielt hat. Auch die Art und Weise, wie sich die Stadt Lorsch und die Gemeinde Einhausen mit konstruktiven Vorschlägen in die Planung einmischen, sieht Wilkes positiv. „Es geht nicht darum: Bypass oder nicht. Wir müssen die Initiative ergreifen, um möglichst schnell mit Bahnchef Mehdorn an einen Tisch zu kommen“, so Landrat Wilkes abschließend.

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